XML » SVG Presenter - Carto:net
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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 110<br />
5 <strong>XML</strong>: Strukturierte Vektorgrafik für das WWW<br />
5.1 Grundlegende Eigenschaften von <strong>XML</strong><br />
Da dies ja keine Diplomarbeit über <strong>XML</strong> an sich darstellt (s. hierzu etwa die ebenfalls im Fachbereich Digitale<br />
Medien entstandenen Arbeiten [Duck01, Rein02, Duff03, Meit03]), sondern diese Strukturkonvention<br />
für unsere Zwecke lediglich im Hinblick auf <strong>XML</strong>-basierte Vektor- und Präsentationsformate im Inter<strong>net</strong><br />
von Interesse ist, sollen an dieser Stelle lediglich die in diesem Zusammenhang wichtigen Aspekte kurz<br />
beleuchtet werden. Da aufgrund des epidemischen „<strong>XML</strong>-Booms“ 1 der letzten Jahre [vgl. PoWi00] überdies<br />
eine Fülle aufschlussreicher Artikel und Bücher [vgl. insb. Mach97, McLa01, Arm01] diesen Themenkomplex<br />
bereits umfassend abdeckt und verständlich erläutert, sollen sich die folgenden Ausführungen daher lediglich<br />
auf die im Rahmen dieser Diplomarbeit relevanten Aspekte beschränken.<br />
5.1.1 Begriffsklärung<br />
Dennoch erscheint insbesondere nach den Erkenntnissen aus [3.1] zunächst eine grundlegende Begriffsklärung<br />
zum Verständnis der späteren Anwendung der <strong>XML</strong>-Konvention im Rahmen vektorbasierter Präsentationen<br />
im Web unerlässlich: So muss zunächst einmal festgehalten werden, dass das Web im Gegensatz zur<br />
verbreiteten Volksmeinung nicht den „Nachfolger von HTML“ [Boei03], sondern vielmehr von dessen<br />
grundlegender Strukturkonvention SGML [SGML86] darstellt – daher auch der Begriff der „eXtensible Markup<br />
Language (<strong>XML</strong>). So wie SGML die Formulierung beliebiger Sprachen auf Basis von strukturierten<br />
„Tags“ und einer Dokumentdefinition (DTD) erlaubt, und HTML lediglich auf dieser Grundlage die Verwendung<br />
einiger bestimmter (da dem speziellen Zweck einer strukturierten Hypertext-Umgebung dienender),<br />
so genannter HTML-Elemente oder –Tags im Rahmen der HTML-DTD zulässt und somit eine Anwendung<br />
(genauer: ein Dokumenttyp) von SGML darstellt, so erlaubt auch die <strong>XML</strong>-Konvention die Erstellung<br />
verschiedener, beliebiger Ausprägungen bzw. Anwendungen. Im Gegensatz zur reinen SGML-<br />
Anwendung HTML stellt <strong>XML</strong> somit eine erweiterbare („eXtensible“) Sprache dar, die sich nun wiederum<br />
ähnlicher (teils sogar derselben) Konventionen von SGML bedient, diese jedoch zugleich erheblich vereinfacht:<br />
Während HTML aufgrund eingeschränkter Erweiterungsmöglichkeiten, wie bereits in [3.1] diskutiert,<br />
für komplexere Anwendungen ungeeig<strong>net</strong> ist, stand der Weiterverwendung des SGML-Standards bislang<br />
dessen „ungeheure Komplexität“ [vgl. Bosa97, Star01:25] und „abschreckende Syntax“ [Mach97] entgegen.<br />
An dieser Stelle setzt nun die eXtensible Markup Language an: Durch gezielte Vereinfachungen und Einschränkungen<br />
des SGML-Umfangs erreichte das World Wide Web Consortium (W3C), welches den Standard<br />
bereits 1998 als so genannte Recommendation verabschiedete, zugleich eine deutliche Reduzierung der<br />
Komplexität SGMLs wie auch eine deutlich höhere Konsistenz:<br />
Ohne dass die Idee des strukturierten Markups von SGML aufgegeben worden wäre, wurden alle komplexen<br />
und selten verwendeten Eigenschaften entfernt. Wie radikal die Einschnitte sind, mag man dem Umstand<br />
entnehmen, dass die formale Definition von <strong>XML</strong> auf 33 Druckseiten möglich ist. SGML benötigt<br />
mehr als 500. Trotz der Radikalkur ist <strong>XML</strong> aufwärtskompatibel zu SGML geblieben, gewissermaßen ein<br />
SGML ‚light’.<br />
[Mach97]<br />
1<br />
„In den USA ist ein wahrer <strong>XML</strong>-Boom ausgebrochen […] Software-Entwickler setzen alles daran <strong>XML</strong>-fähige Versionen ihrer Produkte<br />
auf den Markt zu bringen“ [vgl. PoWi00]