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Lu97] zugrunde liegt, durch die anfangs große Verbreitung des zugehörigen Shareware-Programms Fractal<br />

Imager als Quasi-Standardformat für fraktale Bildkomprimierung durchsetzen. Dies lag nicht einzig an dem<br />

relativ flotten Encoding-Prozess, sondern ebenso an den beeindruckenden Ergebnissen, die sich mithilfe des<br />

Fractal Imagers erzielen ließen: So konnten digitale Bilddaten dank der Iterated-Software nicht nur drastisch<br />

in ihrer Grösse reduziert werden – das Kompressionsresultat<br />

sieht frappierenderweise sogar besser<br />

aus und „fördert Details zutage, die im ursprünglichen<br />

Bild nicht zu sehen waren“. [SeLo97]<br />

Abb. 3.3.3.2: Fraktale Bildkomprimierung mit dem<br />

Fractal Imager<br />

Obwohl insbesondere das FIF-Format zunächst als<br />

„Beginn einer großartigen Entwicklung“ angesehen<br />

wurde [vgl. Jasn99, Stei99:113] und unter<br />

anderem in der Encarta-CD von Microsoft zur<br />

Anwendung kam [BaLy96:1, EfSt98:35], konnte<br />

es sich bedauerlicherweise weder im Offline- noch im Inter<strong>net</strong>bereich gegen den qualitativ zweifellos unterlegenen<br />

1 JPEG-Standard durchsetzen. Nachdem auch die Entwicklung weiterer, fraktaler Kompressionsalgorithmen<br />

seit Ende der 80er Jahre nicht mehr sichtbar fortgeschritten ist, findet der FIF-Ansatz aufgrund<br />

mangelnder Browser-Unterstützung (trotz der Entwicklung eines entsprechenden Plug-Ins) im Inter<strong>net</strong><br />

praktisch keinerlei Verwendung. Da Iterated Systems trotz des Misserfolgs der ursprünglichen FIF-Version 2<br />

statt einer Freigabe auf erhebliche Lizenzgebühren für das Fraktal-Format bestand, versinken auch existierende<br />

FIF-Implementierungen in zunehmender Bedeutungslosigkeit – ein gutes Beispiel, so [Voge02], wie<br />

man „gute Ideen kaputtmachen kann“.<br />

3.3.3.2 Wavelets<br />

Erheblich langlebiger erwies sich an dieser Stelle hingegen der ebenso innovative, wenn auch ein gänzlich<br />

anderes mathematisches Prinzip verfolgende Wavelet-Ansatz: Dieser geht, wie bereits die „konventionelle“<br />

Fourier- bzw. DCT-Quellencodierung, von einer Überführung vom Orts- in den Frequenzbereich aus. Die<br />

Wavelet-Theorie stellt uns allerdings nun eine Vielzahl unterschiedlicher Transformationen zur Verfügung:<br />

Man könnte die so genannte „Schnelle Wavelettransformation“ auch als eine Folge von Hoch- und Tiefpassfiltern<br />

beschreiben, wobei die durch Filterung entstandenen Verluste mithilfe einer Differenzinformation<br />

abgespeichert werden und damit nicht verloren gehen<br />

[Kres95:45]<br />

Durch dieses Verfahren kann nicht nur eine erhöhte Qualität, sondern ebenso eine verbesserte Komprimierung<br />

der Bilddaten erreicht werden. Aufgrund dessen kommt die Wavelet-Technik derzeit etwa beim FBI<br />

zur Speicherung von Fingerabrücken 3 oder auch in der Medizintechnik [vgl. Lang99] zur Anwendung. Neben<br />

wie bereits in der eben angesprochenen Fraktalkompression durchaus erwähnenswerten Implementierungen<br />

der akademischen Welt, die überdies interessante Schnittstellen zwischen den beiden innovativen<br />

Verfahren offenbaren [KSH01, 4 FRS94] fand das Wavelet-Verfahren im Gegensatz dazu auch in Bereichen<br />

des Video-Encodings und ebenso des WWW Verwendung: Zwar waren die frühen Software-Produkte und<br />

1<br />

„Der Qualitätsvergleich zwischen gleich großen JPEG- und FIF-Dateien fällt bei fotografischem Bildmaterial zugunsten der fraktalen<br />

Methode aus.“ [SeLo97]<br />

2 So findet sich auf der Webseite der Firma (trotz mehrfacher Verweise hierauf) keinerlei Hinweis mehr auf das Format, noch auch eventuelle,<br />

entsprechende Software: http://www.iterated.com [31.1.03]<br />

3 vgl. [Kres95] p.45<br />

4 “Wavelet coders are well suited for this purpose because the wavelet coefficients can be naturally ordered according to decreasing importance.<br />

Progressive fractal coding is feasible, but it was proposed only for hybrid fractal-wavelet schemes” [KSH01]

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