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XML » SVG Presenter - Carto:net

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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 97<br />

ches „im Prinzip lediglich ein Speicherabbild der Flash-Anwendung darstellt“ [Bryn99], 1 und dem Weboptimierten<br />

SWF-Format eine „allgemeine Verwirrung“ bezüglich der Unterscheidung zwischen „Shockwave“<br />

und „Flash“ bestünde: Die dem Flash-Format zugrunde liegende Dateierweiterung „SWF“ ist zwar in der<br />

Tat die Abkürzung für „ShockWave Flash“ – das Dateiformat unterscheidet sich jedoch von der Architektur<br />

des „eigentlichen“ Shockwave-Formates in ganz erheblicher Weise. So können die aus Director stammenden<br />

Shockwave-Dateien (mit der Erweiterung .DCR) im Allgemeinen nicht von dem mit gut 200 KB<br />

recht schlanken Flash-Player wiedergegeben werden, während der (als 2,8 MB-Plugin schon erheblich „behäbiger“<br />

zu Buche schlagende) Shockwave-Player die Flash-Funktionalität jedoch in der Regel bereits beinhaltet.<br />

Aufgrund dessen „übersetzt“ die Herstellerfirma das SWF-Kürzel derzeit offiziell mit der umständlichen<br />

Formel „Macromedia Flash File Format“.<br />

4.5.3.1 Dateistruktur<br />

Anders als diese unzugängliche Terminologie erweist sich das Flash-Format selber bei genauerer Betrachtung<br />

jedoch als relativ einfach, „straightforward“, 2 und gut durchdacht: “It’s a nice balance between compactness<br />

of representation and speed of rendering”, wie Slashdot-Kolumnist Jon Katz treffend kommentiert<br />

[Katz00]. Obgleich das Flash-Format zugunsten einer hohen Kompressionsrate streng binärcodiert ist, setzt<br />

sich jede SWF-Datei dennoch stets aus so genannten (wenn auch binären) „Tags“ zusammen, die aufgrund<br />

ihrer Modularität stets die Abgeschlossenheit und Erweiterbarkeit des Formates garantieren.<br />

Diese „Tags“, die ähnlich wie konventionelle HTML-Tags aufgebaut sind (und somit als Attribute so genannte<br />

„Records“ aufweisen), jedoch im Gegensatz zum <strong>XML</strong>-Prinzip in der Regel nicht „geschlossen“ werden<br />

(d.h. es existieren keine End-Tags), lassen sich wiederum in zwei Kategorien Unterteilen: Den so genannten<br />

„Definition Tags“, in denen sich grafische Figuren (shapes) sowie Bitmaps, Buttons, Schriftarten,<br />

Text, Sounds und Sprites definieren lassen, d.h. lediglich im Speicher abgelegt werden – und den „Control<br />

Trags“, die für die letztendliche Darstellung oder aber Modifikation eines (stets zuvor definierten) Objekts<br />

auf dem Bildschirm verantwortlich sind.<br />

Die Reihenfolge sowohl der Definitions- als auch der Kontroll-Tags folgt im Rahmen des SWF-Formates<br />

übrigens keinerlei festgelegten Struktur (wie etwa dem „Painter’s Model“ bei <strong>SVG</strong>), sondern kann relativ<br />

willkürlich erfolgen: Maßgeblich für Tiefenschachtelung der einzelnen Objekt-Schichten ist ausschließlich<br />

das (vorgeschriebene) depth-Attribut, welches, ähnlich wie der z-index des dHTML-Grafikmodells die<br />

jeweilige Bildebene determiniert [vgl. Star01:19]. Auch die Sequenz der Flash-Kontrollanweisungen ist in<br />

diesem Zusammenhang völlig beliebig, da erst mit dem so genannten ShowFrame-Tag die zuvor spezifizierten<br />

und (zumeist mittels PlaceObject-Tag samt Transformationsmatrix) platzierten bzw. modifizierten<br />

Elemente tatsächlich am Bildschirm dargestellt werden.<br />

Schnell deutlich wird bei Betrachtung der SWF-Dateistruktur daher die äußerst strenge Frame-basiertheit<br />

des Flash-Formates: Ebenso wie bereits bei der „gewöhnungsbedürftigen“ [vgl. Abbe01] Benutzerschnittstelle<br />

der Flash-Anwendung selbst steht durch die zentrale Rolle der Teilbilder (frames) der Animationscharakter<br />

des Formates deutlich im Vordergrund. So wird etwa eine Animation eines Objektes über einen bestimmten<br />

Zeitraum stets in verschiedene, endlich viele Teilanimationen entsprechend der Frame-Rate zerlegt:<br />

Das SWF-Format betrachtet nun nicht mehr den Gesamtzusammenhang der Animation, sondern repräsentiert<br />

stets nur noch die diskrete Änderung des einzelnen Objektes, die in dem jeweiligen Frame vorzunehmen<br />

ist. Bei genauerer Analyse des Dateiaufbaus wird daher schnell deutlich, dass dem ShowFrame-Tag<br />

1 Davis Michie: “The FLA-format is not really a format – it’s a memory-dump of what's inside the Flash application.” [Bryn99]<br />

2 Anm: Hierfür existiert leider keine aquädate deutsche Übersetzung: Etwa „direkt“ oder „unkompliziert“.

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