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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 86<br />

Nicht anders erging es dem ebenfalls auf Business-Präsentationen gemünzten „Astound Web Player“ [vgl.<br />

Brow96] der Firma Gold Disk, die sich nach dem Aufkauf durch „Genesys“ nunmehr auf Konferenz-<br />

Software konzentriert. Auch die entsprechenden Präsentations-Plug-Ins von Harvard Graphics [Shne02], 1<br />

welches zunächst als „ASAP“ [vgl. Olip96, Brow99], seit 1997 jedoch unter dem Namen „Harvard Web-<br />

Show“ [SPCO97] eher unbemerkt und ungenutzt „dahinsiecht“ [Bell00:9], und des ehemaligen Freelance<br />

[s.2.3.1] mit dem klangvollen Namen „Lotus Web Screen Show Player“ [FLSP99], wurden nach ihrer Veröffentlichung<br />

Ende der 90er Jahre und des daraufhin leider ausbleibenden Erfolges seither nicht mehr aktualisiert,<br />

verbleiben aber dennoch wohl, eher aus Verlegenheit, noch auf den Webservern der Unternehmen<br />

zum Download. 2<br />

Frappierenderweise erging es dem im Offline-Bereich dominierenden Präsentations-Monopolisten Microsoft<br />

in Form des „Bestsellers“ PowerPoint an dieser Stelle ebenso: Da das Unternehmen den Inter<strong>net</strong>-Boom<br />

und die Attraktivität des WWW als interessantes Medium zum Präsentations-Deployment zunächst „vollständig<br />

verschlafen“ hatte [vgl. Bell00] und erst im Zuge der 97er-Version einen entsprechenden (wenn<br />

auch technisch zunächst völlig unbefriedigenden) 3 HTML-Exportfilter in sein wohlbehütetes Präsentationsprodukt<br />

integrieren konnte [s.2.3.4], existierte etwa im Vorfeld noch der 95er-Version keinerlei Ansatz, die<br />

liebgewonnene Cash-Cow fit für das Inter<strong>net</strong>zeitalter zu machen – eine Marktlücke, die als erste die Entwickler<br />

des kleinen Software-Unternehmens Net-Scene zu füllen wussten: über das so genannte „PointPlus“-<br />

Plugin 4 eröff<strong>net</strong>e der israelische Pionier Web-orientierten PowerPoint-Benutzern die daraufhin auch rasch<br />

genutzte Möglichkeit, PowerPoint-basierte Präsentationen in Form des intermediären so genannten CSS-<br />

Formates 5 kaum komprimiert über das Inter<strong>net</strong> nutzbar zu machen. Schon bald jedoch erkannte der Software-Riese<br />

Microsoft selbst das enorme Potential einer solchen Lösung und veröffentlichte noch 1995 ein<br />

eigenes Plug-In (freilich wiederum mit einem weiteren, zur PointPlus-Variante inkompatiblen Übertragungsformat)<br />

unter dem klangvollen Titel „Microsoft PowerPoint Animation Player and Animation Publisher“<br />

[vgl. PaAd98].<br />

4.4.2 Microsofts Plug-In-Flop<br />

Obwohl sich diese Lösung zwar aufgrund der weiten Verbreitung PowerPoints aus Erstellersicht zunächst<br />

großer Beliebtheit erfreute, bliebt die Download-Rate des Plug-In-Programms selber und somit auch die<br />

Verbreitungsmöglichkeit dieser ausschließlich für Windows verfügbaren 6 und offensichtlich „mit der heißen<br />

Nadel gestrickten“ Lösung doch erschreckend gering – wohl auch mit deshalb, weil das Modul mit gut 800<br />

KB für damalige Inter<strong>net</strong>-Bandbreiten offensichtlich empfindlich zu umfangreich ausfiel. Da jedoch bereits<br />

1997 eine (wenn auch, wie in [2.3.4] erkannt, recht zweifelhafte) „native“ HTML-Exportfunktion zur Verfügung<br />

stand, und PowerPoint-Dateien überdies via COM-Schnittstelle alsbald direkt im Inter<strong>net</strong> Explorer<br />

dargestellt werden konnten, 7 versank diese recht unausgereift erscheinende Zwischenlösung zur großen Erleichterung<br />

des Software-Konzerns alsbald in Bedeutungslosigkeit. Die Tatsache jedoch, dass das Unternehmen<br />

sich heute jegliche Referenz auf die damalige „Jugendsünde“ verbietet, weist jedoch mitunter darauf<br />

hin, dass das erfolgsverwöhnte Unternehmen diese für Microsoft ungewohnte (da überwiegend negative)<br />

Erfahrung mit der diffizilen Plug-In-Problematik wohl am liebsten schnellstmöglich vergessen will.<br />

Die verblüffende Erkenntnis, dass es selbst dem mächtigen Software-Riesen nicht gelang, mit einem Plug-In<br />

des wohl populärsten Präsentationsformates schlechthin eine auch nur nennenswerte Verbreitung im Web<br />

1<br />

Hersteller: Software Publishing Corporation, Fairfield (New Jersey)<br />

2<br />

vgl. [SPCO97, FLSP99]<br />

3<br />

vgl. [Will02]<br />

4<br />

vgl. hierzu einen entsprechenden Artikel des Byte-Magazins: “Now You Can Put PowerPoint Shows on the Inter<strong>net</strong>”, Oktober 1996<br />

5<br />

Anm: Ironisch ist auch hier natürlich die Namenserweiterungs-Überschneidung mit dem Späteren Cascading Stylesheets-Standard.<br />

6<br />

Anm: Es handelt sich bei dem genannten Produkt bezeichnenderweise ausschließlich um eine ActiveX-Komponente<br />

7<br />

s. hierzu die entsprechende Diskussion in [2.3.4]

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