20.01.2013 Aufrufe

XML » SVG Presenter - Carto:net

XML » SVG Presenter - Carto:net

XML » SVG Presenter - Carto:net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 51<br />

derte WWW-Benutzer lediglich eingeschränkt bedienbar, 1 „auch die Größe – und damit die Ladezeit – des<br />

betroffenen Dokuments insgesamt steigt damit“ in immensem Umfang an [Rieh01:55]. Aus diesem Grund<br />

erscheint speziell die Auswahl der im Rahmen des WWW zur Anwendung kommenden Bildformate interessant.<br />

Diese obliegt jedoch, im Gegensatz zur eigentlichen HTML-Spezifikation bei visuellen Tags und Einbettungs-Syntax,<br />

nicht, wie man meinen möchte, den Entwicklern der HTML-Sprache, sondern stets den<br />

Programmierern der jeweiligen Browser-Implementierungen:<br />

Browsers should be afforded flexibility as to which image formats they support… If a browser cannot interpret<br />

a given format, it can do whatever it wants instead.<br />

(Marc Andreessen) 2<br />

Umso überraschender erscheint unter dem Blickwinkel der soeben ausgeführten Überlegungen hinsichtlich<br />

Dateigröße und Ladezeit daher die Tatsache, dass Mosaic-Entwickler Andreessen an dieser Stelle zunächst<br />

völlig unkomprimierten Bildformaten den Vorzug gibt:<br />

XBM and XPM are good [image formats] to support, for example… 3<br />

Dieser Umstand lässt sich jedoch bei näherer Betrachtung der beiden Dateiformate etwas erhellen: So stellen<br />

die von Andreessen angesprochenen (und in der Tat bereits mit der Mosaic 0.10-Auslieferung unterstützten)<br />

Dateiformate X-BitMap (XBM) sowie X-PixMap (XPM) schlicht die seinerzeit in der Unix-Welt<br />

übliche Konvention zur Speicherung von Icons dar. Da aufgrund der starken Unix-Orientierung der akademischen<br />

Welt insbesondere das X-Motif-System in universitären Einrichtungen wie dem CERN und<br />

NCSA weite Verbreitung genoss, lag es daher (auch angesichts der relativ späten Windows-Portierung des<br />

Mosaic-Programms) durchaus nahe, sich dieses Quasi-Standards zur Bildkodierung zu bedienen. Aufgrund<br />

der Tatsache, dass, wie eingangs erwähnt, Bildreferenzen zunächst ohnehin rein wissenschaftlichen Abbildungen<br />

dienen sollten, fiel daher auch anfangs der ausschließlich schwarz-weiße, unkomprimierte Speicheralgorithmus<br />

des Formates nicht weiter ins Gewicht: Der Vorteil, dass sich XBM-Grafiken in reiner Textform<br />

und somit zumindest in der Theorie (wie auch durch die Mosaic-Entwickler angedacht) „inline“, also<br />

statt externer Referenz prinzipiell direkt im HTML-Code abbilden ließen, wog in den Augen Andreessens<br />

die strukturelle Schlichtheit des Formats bei weitem auf. Bei genauerer Betrachtung des XBM-Formats wird<br />

überdies deutlich, dass der Text-Code nicht lediglich einzelne Bilddaten enthält, sondern verblüffenderweise<br />

reinen C-Quelltext darstellt, was die Verwendung des Formates im Kontext weiterer (da primär Cbasierter)<br />

Unix-Programme freilich begünstigt:<br />

#define directory_width 20<br />

#define directory_height 23<br />

static char directory_bits[] = {<br />

0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0xf8, 0x01, 0x00, 0x04, 0x02, 0x00,<br />

0x02, 0x04, 0x00, 0x01, 0xf8, 0x01, 0x01, 0x00, 0x02, 0x01, 0x00, 0x04,<br />

0x01, 0x00, 0x0e, 0x01, 0x00, 0x0d, 0x01, 0x00, 0x0e, 0x01, 0x00, 0x0d,<br />

0x01, 0x00, 0x0e, 0x01, 0x00, 0x0d, 0x01, 0x00, 0x0e, 0x01, 0x00, 0x0d,<br />

0x01, 0x00, 0x0e, 0x55, 0x55, 0x0d, 0xaa, 0xaa, 0x0e, 0xfc, 0xff, 0x07,<br />

0xf8, 0xff, 0x03, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00, 0x00 };<br />

Listing und Abb. 3.3.2: Kodierung eines Directory-Icons in XBM, sowie dessen Darstellung<br />

Außerhalb der Unix-basierten Welt, so merkt unter anderem [Mian99] an, ist dieses vielmehr Icon- als<br />

Bildorientierte Format 4 allerdings „äußerst selten anzutreffen“ 5 – obschon es zumindest laut [Blei99] nicht<br />

nur das erste von Web-Browsern unterstützte, sondern überdies angeblic immer noch „das bevorzugte Bit-<br />

1<br />

vgl. [Niel96a]<br />

2<br />

s. hierzu Marc Andreessens “IMG Tag Proposal” im WWW-Talk-Forum vom 25. Februar 1993 (mittlerweile offline)<br />

3<br />

zitiert ebenda.<br />

4<br />

“An XBM file is actually more analogous to an icon file on Windows than to a BMP” [Mian99] p.3<br />

5 “XBM [is] rarely used outside that environment…” [ibid]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!