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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 94<br />

4.5.2.1 Komplexität<br />

Insbesondere für die Erstellung geschäftlicher Präsentationen erscheint Flash daher erheblich zu kompliziert<br />

und zu mächtig: Wie auch [Wald02] zu bedenken gibt, würde bei einer Anwendung der Flash-Suite nicht<br />

nur „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ – angesichts der im Regelfall technisch und ästhetisch eher unbewanderten<br />

Ersteller Business-orientierter Präsentationen [vgl. Scha90, Pirn01] bestünde natürlich insbesondere<br />

die Gefahr einer Überforderung der Nutzer. Aber auch bei professioneller Erstellung Flash-basierter<br />

Inhalte stellt die Mächtigkeit des Autorenwerkzeugs zugleich ein erhebliches Problem dar: Ergab sich beispielsweise<br />

noch im Rahmen HTML-basierten Web-Designs die Arbeitseinteilung aufgrund der einzelnen<br />

WWW-Komponenten (Grafiker für Bildelemente, HTML-Producer für deren Integration, Clientside Java-<br />

Scripter für Seitendynamik sowie Serverside-Programmierer für Backend-Lösungen etc.) quasi automatisch,<br />

so erfordert das Anwendungsprinzip der Macromedia-Lösung zur „ganzheitlichen“ Erstellung Flashbasierter<br />

Anwendungen nun sowohl grafische Fähigkeiten (zum Erstellen der Illustrationen und Bildinhalte<br />

direkt in Flash) 1 , Programmierkenntnisse zur Realisierung der Flash- und Action-Scripts, sowie überdies<br />

Animations-Kompetenz zu Umsetzung der Flash-„Filme“ selbst. Da dies eine Arbeitseinteilung nicht nur<br />

erschwert sondern, wie etwa [Fren02] anführt, gar „unmöglich macht“, könne, so French, eine konsequente<br />

und vollständige Anwendung der Flash-Suite mitunter wichtige Kommunikationsketten sowie die „soziale<br />

Struktur“ etwa einer Multimedia-Agentur „völlig zerstören“: 2<br />

Several employees became so disillusioned with the changes brought about by the company’s new commitment<br />

to Flash that they handed in their resignation notices… [The company’s] rushed, even forced adoption<br />

of Flash precipitated major changes within the organization, and ultimately contributed to its undoing.<br />

[Fren02]<br />

4.5.2.2 Freie Wahl der Werkzeuge?<br />

4.5.2.2.1 Das offene Format als Argument<br />

An dieser Stelle tritt freilich das Argument der “Offenheit des Formates”, das insbesondere das Macromedia-Marketing<br />

„gerne anführt“ [Zome00] in Aktion: Da Macromedia die Spezifikation des Flash-Export-<br />

Formates SWF bereits 1998 veröffentlicht und zur Weiterverwendung freigegeben hat [s.4.5.5.3.1], sei die<br />

Erstellung Flash-basierter Online-Medien, so der Tenor des Softwarekonzerns, ja nicht allein auf die Verwendung<br />

des Macromedia-eigenen Flash-Tools festgelegt. Da eine Vielzahl an Unternehmen auf Basis der<br />

Spezifikation und des zugehörigen SDKs [Macr98,02b] bereits das SWF-Format zumindest in Form eines<br />

Export-Filters unterstützen [s.4.5.3.3.2], stünde es dem Nutzer somit frei, ein beliebiges, so genanntes 3rd-<br />

Party-Produkt zur Erstellung der Flash-Medien zu Verwenden.<br />

Erscheint diese Sichtweise bei oberflächlicher Betrachtung noch durchaus plausibel, so liegt in der Praxis<br />

der „logische Fehler“ dieser Argumentation letztendlich im Detail der Umsetzung: So ist das „Deployment-<br />

Format“ SWF [s.4.5.3] zwar in der Tat öffentlich zugänglich und (wenn auch zeitverzögert) 3 lückenlos dokumentiert<br />

– das nicht minder interessante, interne .FLA-Format des Autorenwerkzeugs, welches neben den<br />

rein visuellen und zur Präsentation unbedingt benötigten Daten überdies erweiterte Zusammenhänge etwa<br />

über Animationsverläufe oder hochqualitative Bilddaten beinhaltet, wird von Seiten des Macromedia Kon-<br />

1<br />

Dies beschied mir auch Sascha Eschmann, Projektmanager bei Bartenbach Neue Medien in Mainz, in einem Kurzinterview: Stolz gab er<br />

an, „alle seine Web-Designer“ erstellten vektorbasierte Zeichnungen nun „direkt in Flash“, statt dies zuvor in einem anderen Werkzeug<br />

(etwa Illustrator oder Freehand) zu erledigen und anschließend zu importieren. [Pers. Interview am 3.6.2002 in Mainz]<br />

2<br />

vgl. [Fren02]<br />

3<br />

Anm: Der Zeitunterschied zwischen Veröffentlichung des Flash 6-Formates (Januar 2002) und der entsprechenden Spezifikation (Oktober<br />

2002) betrug immerhin knapp 10 Monate

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