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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 74<br />
4 Kurvenwunder: Vektorgrafik im Web<br />
4.1 Grundlegende Konzepte<br />
4.1.1 Manipulationstheorie, Bandbreite und Intelligenz<br />
Da im Rahmen Vektor-orientierter Bilddateien grafische Grundelemente in Form mathematischer Gleichungen<br />
statt ihrer „aufgerasterten“ Pixeldaten repräsentiert werden (eine Linie kann dieserart etwa lediglich<br />
anhand ihrer entsprechenden Koordinaten sowie grundlegender Attribute wie Linienstärke etc. definiert<br />
werden), ist maßgebliches Kennzeichen ihrer zugehörigen Formate zumeist die enorme Einsparung von<br />
Speicherplatz, die mit der Enkodierung vektorieller Bilddaten gegenüber ihren „Bitmap“-Pendants einhergeht:<br />
Abb. 4.1.1.1: Ursprüngliche Vektor-Grafik (im<br />
EPS-Format), 1<br />
Dateigröße: 8 KB.<br />
Abb. 4.1.1.2: Vektorisiertes Bitmap-Pendant<br />
(BMP-Format, 86x118 Pixel), Größe: 30 KB.<br />
Auf diese Weise ermöglicht es die Speicherung vektorbasierter Grafiken im Inter<strong>net</strong> prinzipiell, die Dateigrößen<br />
der im Rahmen entsprechender Web-Präsentationen zur Anwendung kommenden Bilddaten erheblich<br />
zu reduzieren – dementsprechend zuvor im Vektorformat vorliegende Grafiken natürlich vorausgesetzt.<br />
Hiermit einher geht freilich zudem die (bereits im Rahmen des PowerPoint-Web-Exports [s.2.3.4] besprochene)<br />
Manipulations-Eigenschaft der entsprechenden Bilddaten: Im Gegensatz zu den Pixel-orientierten<br />
Rasterformaten, deren Kennzeichen insbesondere in Zusammenhang mit Inter<strong>net</strong>-gemäßer Datenkompression<br />
ein nennenswerter Verlust von Bildinformation darstellt, lassen sich Vektordaten auch nach einem u.U.<br />
erfolgten Export-Vorgang ins Inter<strong>net</strong> hernach ohne jeglichen Verlust an Information oder Bildqualität<br />
wieder betrachten und bearbeiten. Sogar die Nachträgliche Bearbeitung oder gar Animation von Text oder<br />
einzelnen Elementen des Vektorbildes ist im Gegensatz zu „aufgerasterten“ Pixelbildern ohne weitere Umstände<br />
möglich. Aufgrund dessen sind Vektorgrafiken im Allgemeinen, wie auch [Blum98] anmerkt, „den<br />
im Inter<strong>net</strong> derzeit verwendeten Pixelgrafiken bezüglich der Wartbarkeit und Handhabbarkeit deutlich überlegen“.<br />
2<br />
Da grafische „Primitive“ 3 und ihre Attribute, die ja die Hauptkomponenten vektorieller Bildformate darstellen,<br />
somit eine „höhere Ebene der Bildrepräsentation repräsentieren“ [Stei99:59], kommt an dieser Stelle<br />
überdies ein weiteres insbesondere im Inter<strong>net</strong> vorteilhaftes Merkmal vektorbasierter Grafiken zum Tragen,<br />
welches ich gerne unter dem Begriff der „Bild-Intelligenz“ zusammenfassen würde: Da die einzelnen<br />
Komponenten der Grafik als direkte, mitunter sogar semantisch zusammenhängende Objekte und nicht lediglich<br />
in der Form „dummer“, 4 unzusammenhängender Bild-Pixel abgelegt sind, wird nicht nur der darstellenden<br />
Rendering-Engine eine höhere funktionelle „Intelligenz“ etwa in Form von Echtzeit-Anti-Aliasing<br />
zuteil [vgl. Moir97] – im Rahmen des so genannten „Semantic Web“ [Bern01] ist es überdies entweder direkt<br />
oder aber unter Anwendung künstlicher Intelligenz durchaus möglich, den semantischen Inhalt (auf<br />
1 s.4.2<br />
2 vgl. [Blum98]<br />
3 Anm: Mit den “Primitives” werden i.d.R. grafische (vektorbasiert) Grundformen beschrieben: Kreise, Vierecke, Linien etc.<br />
4 “Bitmaps are dumb […] Bitmap file formats make little or not attempt to represent their images intelligently.” [Moir97] – Einführung