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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 68<br />
3.5.3 Multimedia mit Java-Applets<br />
Eine gänzlich andere Herangehensweise an die Problematik, dem statischen, dokumentenbasierten „HTML-<br />
Web“ multimediales Leben einzuhauchen, stellt hingegen der Applet-Ansatz der plattformunabhängigen<br />
Programmiersprache Java dar: Die von Sun Microsystems 1994 aus der Taufe gehobene 1 Java-Technologie<br />
vereint die Mächtigkeit einer objektorientierten Sprachumgebung mit einer sehr einfach zu verstehenden<br />
Syntax. Da die Ausführungsschicht der Programmiersprache jedoch nicht auf einer realen, sondern stets einer<br />
so genannten „virtuellen Maschine“ fußt, stellt das Java-Framework nicht nur eine plattformübergreifende<br />
(da vom jeweiligen Betriebssystem unabhängige), sondern eine ebenso „sichere“ Programmiersprache da,<br />
da der jeweils zur Laufzeit kompilierte Bytecode 2 stets innerhalb eines so genannten „Sandkastens“ ausgeführt<br />
wird und im Gegensatz zu C ++ nicht auf diskrete Speicherbereiche direkten Zugriff erhält. Dies führt<br />
zwar einerseits dazu, dass Java-Programme in der Regel erheblich langsamer als entsprechende Lösungen<br />
etwa in C ++ oder Pascal sind, jedoch zugleich nur über wenige „Absturz-Möglichkeiten“ verfügen.<br />
Java-Applets stellen nun wiederum speziell auf den Einsatz im WWW gemünzte Java-Programme dar, welche<br />
auf Basis einer im Web-Browser integrierten Ausführungsschicht, der Java Virtual Machine (JVM) direkt im<br />
Inter<strong>net</strong> ablauffähig sind. Auf dieser Grundlage lässt sich nun beliebiger Code auf dem Client-Rechner ausführen<br />
– da all dies jedoch im Rahmen des bereits erwähnten „Sandkasten-Modells“ vonstatten geht, gilt<br />
die Anwendung von Java-Applets aufgrund restriktiver Sicherheits-Einschränkungen der JVM trotz mitunter<br />
auftretender „Virus-Schlupflöcher“ 3 [vgl. Oaks01] auch aufgrund verschiedener Zertifizierungs-<br />
Möglichkeiten 4 als relativ sicher. Bei der Erstellung Multimedialer Präsentationen sind an dieser Stelle jedoch<br />
keinerlei Grenzen gesetzt: Neben bereits in Fülle vorhandenen Grafik- und GUI-Funktionen, die bereits<br />
nativ integriert oder aber komfortabel über das Inter<strong>net</strong> erhältlich sind, lassen sich erweiterte Möglichkeiten<br />
(etwa eine Rendering-Engine für geglättete (Anti-Alias-)Schrift, einen Slide-Generator o.ä.) beliebig<br />
und ohne jegliche Einschränkungen selber realisieren, was aufgrund der relativen Einfachheit der Java-<br />
Syntax selber auch ohne größere Probleme möglich ist. Da eine detailliertere Beschreibung möglicher Realisierungen<br />
im Rahmen von Java-Applets an dieser Stelle jedoch zu weit führen würde, gilt für mich im<br />
Rahmen meiner Diplomarbeit ebenso das, was bereits [Wild99] treffend ausführt:<br />
Although Java evidently is one of the main spin-offs of the web, it is not covered in detail, since I feel that a<br />
detailed description of a programming language would not fit into the rest of the book, which is more focused<br />
on the description of architectural concepts. 5<br />
3.5.3.1 Java: Selber programmieren macht fett<br />
Im Hinblick auf die (im wahrsten Sinne des Wortes unbegrenzten) Möglichkeiten, die Javas Applet-<br />
Technik hinsichtlich der Erstellung Web-basierter Präsentationen eröff<strong>net</strong>, sei daher an dieser Stelle lediglich<br />
auf die bereits in großer Zahl bestehenden Frameworks hingewiesen, auf die bei der Gestaltung und<br />
Realisierung Java-basierter Applet-Anwendungen zurückgegriffen werden kann, insbesondere den von Sun<br />
Microsystems selbst bereitgestellten Java Media APIs [vgl. Terra02]. Hierbei erscheinen im Rahmen grafischer<br />
Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere die Photoshop-ähnliche Bildbearbeitungs-Funktionen erlaubende<br />
Java Advanced Imaging-API [JAI99] sowie das auf Multimedia- und Streaming-Anwendungen zugeschnittene<br />
Java Media Framework (JMF) von Interesse [vgl. Kaub00], welche bereits an sich die Realisierung<br />
beeindruckender Präsentationen ermöglichen. In Verbindung mit darüber hinaus im Inter<strong>net</strong> verfügbaren,<br />
weiteren Code-Komponenten und sogar ganzen Frameworks zur komfortablen Umsetzung kompletter Prä-<br />
1 vgl. [YLQ98]<br />
2 Anm: Eigentlich „interpretierte“ – da Java an sich keine kompilierende, sondern eine interpretierende Programmiersprache darstellt.<br />
3 Anm: Diese Viren sind jedoch zumeist eher auf Sicherheitslücken der entsprechenden JVM-Implementierungen zurückzuführen<br />
4<br />
vgl. [Oaks01]<br />
5<br />
vgl. [Wild99] p.VII