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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 98<br />

eine zentrale Rolle im Rahmen des Flash-Formates zukommt. Die (schematische) Darstellung einer beispielhaften<br />

Flash-Datei 1 setzt sich demnach in der Regel wie folgt zusammen:<br />

FWS // File-Header (ist immer die Umkehrung zu 'SWF')<br />

flashVersion 3 fileSize 741 movieWidth 550 movieHeight 400 frameRate 12 count 2<br />

// Beginnen mit 1. Frame:<br />

SetBackgroundColor rgb_hex ffffff // Weisser Hintergrund<br />

DefineShape id 1 // Form Definieren (Daten weggelassen)<br />

PlaceObject shapeId 1 depth 26 matrix // Objekt mit Transf.-Matrix platzieren<br />

[ a_fixed b_fixed] = [00010000 00000000]<br />

[ c_fixed d_fixed] = [00000000 00010000]<br />

[tx_fixed ty_fixed] = [000010a4 00000410]<br />

ShowFrame // 1. Frame anzeigen<br />

PlaceObject shapeId 1 depth 26 matrix // Objekt verschieben (= neu platzieren)<br />

[ a_fixed b_fixed] = [00010000 00000000]<br />

[ c_fixed d_fixed] = [00000000 00010000]<br />

[tx_fixed ty_fixed] = [000012ea 00000690]<br />

ShowFrame // 2. Frame anzeigen: Objekt wird diagonal nach rechts unten verschoben<br />

...<br />

Listing 4.5.3.1.1: „File-Dump“ einer Beispiel-SWF-Datei (Ausschnitt)<br />

Auf Basis dieser Struktur wird überdies auch das grundlegende Prinzip des Flash-Formates deutlich: Im<br />

Gegensatz zu anderen Grafik- und Animationsmodellen können in SWF-Dateien keine „ganzheitlichen Zusammenhänge“<br />

etwa über den Verlauf einer Animation oder logischer Objektgruppen abgebildet werden –<br />

diese werden stets in recht einfache Low-Level-Objekte sowie einzelne Frames einer Animation aufgegliedert.<br />

Dies dient zwar eindeutig einer sehr schnellen Darstellung der Flash-Daten (schließlich muss ein entsprechendes<br />

Anzeigesystem lediglich stets die einzelnen Anweisungen der jeweiligen Frames sequentiell ausführen),<br />

lässt jedoch hinsichtlich des konzeptionellen Grundprinzips der SWF-Struktur den Schluss zu, dass<br />

das Flash-Format an sich aus theoretischer Sicht ein eher „dummes Speicherformat“ darstellt, welches die<br />

Abbildung logischer Zusammenhänge nicht erlaubt.<br />

Aus diesem Ansatz ebenso ersichtlich ist somit auch der eigentliche Verwendungszweck des Formates als<br />

primäres Anzeige- und Exportformat: Da eine Fragmentierung der Animationsdateien im Rahmen einer<br />

Web-Exportfunktion stets „trivial“ ist, die „Zusammensetzung“ (bzw. Rekonstruktion) der einzelnen Flash-<br />

Elemente hingegen erheblich aufwendiger ausfällt, ist das Format zur Darstellung im Web zwar optimal geeig<strong>net</strong>,<br />

lässt sich jedoch weit weniger komfortabel weiterverarbeiten. Auf die hiermit verbundenen Schwierigkeiten<br />

weisen unter anderem [PMEB01, Prob00a] hin: Aufgrund der Komplexität der Rekonstruktion<br />

korrekter Animationszusammenhänge zog es das Entwicklerteam der Universität Nottingham um Steven<br />

Probets schließlich vor, die Fragmentierung der Animationsdaten schlichterdings beizubehalten und lediglich<br />

mittels JavaScript zu „emulieren“ [vgl. Prob00b,c].<br />

4.5.3.2 Grafikmodell<br />

Weitaus „kniffliger“ erweist sich an dieser Stelle jedoch das Flash und somit auch dem SWF-Format<br />

zugrunde liegende Grafikmodell [vgl. PMEB01]: Da Semantik und Syntax des Flash-eigenen „Vector Paintings“<br />

2 noch der SmartSketch-Generation entstammt und sich somit an „progressive Illustrations-Ansätze<br />

aus den Anfängen der 90er Jahre“ [Dowd00] anlehnt, 3 weicht die Implementierung vektorbasierter Formen<br />

und Stile erheblich von der Gewohnten PostScript-Notation ab: Da die Zeichenmethode des ursprünglich<br />

auf Pen-Computing-Geräte ausgerichteten SmartSketch Formen und Stile bereits während des Zeichnens<br />

1<br />

Anm: Da die Struktur der Datei aufgrund der Binär-Eigenschaft des Formates nicht direkt dargestellt werden kann, behilft man sich an<br />

dieser Stelle etwa eines so genannten „File Dumpers“, der die binären Informationen der einzelnen Tags und ihrer Inhalt „parst“ und in<br />

menschenlesbarer Form ausgibt.<br />

2<br />

vgl. [Dowd00]<br />

3<br />

Anm: Schließlich war das SmartSketch-Prinzip ursprünglich auf Pen-Computing-Plattformen ausgerichtet.

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