XML » SVG Presenter - Carto:net
XML » SVG Presenter - Carto:net
XML » SVG Presenter - Carto:net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 149<br />
los in einen XHTML-Kontext einbetten) sowie die ausgesprochene Kompatibilität mit im Web-Umfeld bereits<br />
vertrauten Techniken [vgl. Scho02] wie Cascading Style-Sheets [CSS98], ECMAScript [s.6.5.1] und<br />
DOM-Zugriff [s.5.1] stellen insbesondere aus Erstellersicht einen erheblichen Vorteil dar: Wie bereits in<br />
Zusammenhang mit dem „trivialen“ HTML-Editing gewöhnt, lassen sich <strong>SVG</strong>-Grafiken schnell und intuitiv<br />
mit einem Texteditor fabrizieren – eine direkte Abhängigkeit von einem teuren, professionellen Authoring-<br />
Tool wie Macromedias Flash besteht im Rahmen von Svg „glücklicherweise (noch) nicht“. [vgl.<br />
Bern99:179, Kunz00:11, NSW02:219]<br />
Nicht zuletzt stellt freilich auch die Tatsache, dass <strong>SVG</strong> ein „völlig offenes, textbasiertes“ Vektorformat repräsentiert<br />
[vgl. Trip02], einen erheblichen Vorteil des Vektorstandards gegenüber dem „geschlossenen“<br />
[Beck02], binären Konkurrenten dar. Im Gegensatz zum Proprietären SWF-Animationsformat können<br />
<strong>SVG</strong>-Grafiken so entweder direkt nach Text- oder (entsprechend der in [4.1] formulierten Anforderungen)<br />
auch semantischem Inhalt durchsucht und entsprechend von „Web-Bots“ indiziert werden: “Users can thus<br />
easily conduct text or Web searches of <strong>SVG</strong> graphics.” [VaNi01]<br />
Insgesamt kein Wunder, dass viele die Sprache auf dieselbe Stufe wie Flash stellen - oder gar darüber.<br />
[Bem02:53]<br />
Angesichts dieser doch nicht unbeachtlichen Vorzüge der <strong>SVG</strong>-Technologie erscheint auch die Forderung<br />
der Web-Community, den proprietären, ungeliebten [Scho02] de-Facto-Standard Flash endlich durch den<br />
„echten“ W3C-Standard <strong>SVG</strong> „mittelfristig abzulösen“ [D’Amo00] durchaus verständlich: Auch im Hinblick<br />
auf die erheblichen Usability-Probleme Flashs [s.4.5.4.1] sowie, teils dadurch bedingt, die nur begrenzte<br />
Web-Tauglichkeit des SWF-Formates [s.4.5.4] stellt das auf die Anforderungen des WWW regelrecht zugeschnittene<br />
<strong>SVG</strong>-Framework in der Tat eine überzeugendere Lösung für vektorbasierte Web-Grafik, und<br />
damit auch im Rahmen dieser Diplomarbeit, für eine entsprechende Präsentationslösung dar<br />
5.4.6 Anwendungsbereiche des <strong>SVG</strong>-Standards<br />
5.4.6.1 Computer-Aided-Engineering<br />
Neben den „klassischen“ Multimedia-Anwendungen, die derzeit noch von Macromedias Shockwave<br />
[s.3.5.4] und Flash dominiert werden, bietet sich der vielseitige Vektorstandard jedoch im Gegensatz zum<br />
Animationsbasierten SWF-Pendant noch für weitere Arbeitsgebiete an: Im Gegensatz zur Ansicht von<br />
WebCGM-Verfechter Dieter Weidenbrück [vgl. LiWe01], der an einer „Existenzberechtigung“ des veralteten<br />
CAD-Standards in Form eines nur rudimentär „aufgemöbelten“ Web-Plugins verzweifelt festhält, sieht<br />
dies die Mehrzahl der Experten mittlerweile ganz anders:<br />
Aus technischer Sicht ist die strikte Trennung zwischen Anwendungsgebiet und Datenformat jedoch nicht<br />
nachvollziehbar. Technische Illustrationen sind mit einem geeig<strong>net</strong>en Potenzial von <strong>XML</strong>-Definitionen<br />
mathematisch ebenso gut beschreibbar wie mit WebCGM. Die Weiterentwicklung der <strong>XML</strong>-Grafik-<br />
Applikationen könnte daher zukünftig beide Anwendungsgebiete abdecken<br />
[KrMa99]<br />
Auch die Autoren der <strong>SVG</strong>-Spezifikaton selber, einst aus politischen Gründen auf die WebCGM-Linie Weidenbrücks<br />
eingeschwenkt, 1 haben mittlerweile das „universelle Potential“ des eigenen Standards erkannt<br />
und schwärmen nun, der Existenz WebCGMs vollständig ungeachtet 2 stattdessen von der „Möglichkeit, mit<br />
<strong>SVG</strong> die Distribution CAD-basierter Illustrationen zu revolutionieren“ [vgl. Watt02:913ff]. Bereits existierende,<br />
leistungsstarke Converter-Module wie etwa IBMs „CGM to <strong>SVG</strong> Transcoder“ [vgl. Ferr00] demonst-<br />
1 s. hierzu [LiWe01]: <strong>SVG</strong>-Entwickler Chris Lilley betätigte sich hier als Co-Autor.<br />
2 „Although there have been a few attempts […] prior to <strong>SVG</strong>, […] they have generally been proprietary” [Watt02] p.913