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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 107<br />

einer statischen, Flash-basierten Vektorgrafik im Inter<strong>net</strong>. Trotz des auch von [Niel00] noch einmal bekräftigten<br />

Grundsatz Jared Spools, dass die überwiegende Mehrzahl der Web-Benutzer Animationen im WWW<br />

„eigentlich stets irritierend“ findet [SSSA99:89f], „erzwingen“ sowohl Flash-GUI als auch SWF-Format daher<br />

geradezu die zumeist unnötige Animationseigenschaft Flash-basierter Web-Anwendungen, denn:<br />

Flash encourages gratuitous animation: Since we can make things move, why not make things move?<br />

[Niel00]<br />

4.5.4.2 Flash-Ästhetik<br />

Dieser durch das Flash-Prinzip implizit vorgegebene „Zwang zur Animation“ hat sich daher bislang auch in<br />

der Praxis in Gestalt einer speziellen Ästhetik niedergeschlagen, auf die unter anderem auch Christine<br />

Zmoelnig im Rahmen ihrer Dissertation “The Aesthetics of Macromedia Flash” [Zmoel00] hinweist. Der<br />

ästhetische Gesamteindruck des Flash-basierten Multimedia wird demzufolge in der Regel durch „stete Unruhe“<br />

gekennzeich<strong>net</strong>: Selbst in prinzipiell eher statischen Präsentations-Situationen wie etwa einer Menü-<br />

Komponente oder eines einfachen Schaubildes neigen Flash-Anwendungen aufgrund des inhärenten „Animations-Diktats“<br />

zu permanenter Bewegung: „Immer scheint irgend eine Komponente des Bildschirms in<br />

Bewegung zu sein, nur selten ruht der Gesamt-Screen in sich selbst“. 1<br />

Über diesen „verstörenden“ [SSSA99:89f] Animationscharakter hinaus ist überdies die Einteilung der gestalterische<br />

Grundlage multimedialer Flash-Präsentationen in zwei „ästhetische Klassen“ möglich: Insbesondere<br />

in der „ersten Phase“ des Flash-Designs überwiegen demnach so genannte „self-indulgent sites“ [vgl.<br />

Lipm00, Kais00], auf denen sich sowohl professionelle als auch grafisch unbewanderte Flash-Autoren „betrunken<br />

durch die von Flash offerierten Möglichkeiten“ [McGr01] hemmungslos „austobten“ und sich in<br />

selbstverliebten Flash-Spielereien 2 „zum Selbstzweck ergingen“:<br />

The result is scores of rococo splash pages that do little except showcase their designers’ capacity for selfindulgence…<br />

[Lipm00]<br />

Die zweite, bedauerlicherweise noch deutlich spärlicher gesäte Kategorie ist die der „schlichten Schönheit“:<br />

Entsprechend der von [Karv00] ausgeführten, ästhetischen Grundprinzipien der „Beauty of Simplicity“<br />

wird diese ästhetische Klasse insbesondere durch einfache, aber ob ihrer Schlichtheit überzeugende Screen-<br />

Gestaltung gekennzeich<strong>net</strong>:<br />

Graphic designers often complain that usability experts always want design that is too simple, that is, boring.<br />

Simplicity in this sense is a kind of “stripped” simplicity - the design is stripped naked of all fancy features,<br />

colours, and flashy, moving objects. Is this what users really want? Or could there be a second kind of<br />

simplicity that they actually mean, ‘designed’ simplicity – clear, and ‘clean’ […], but in a stylistic and<br />

beautiful way? We think it is this latter form of simplicity that is asked for.<br />

[Karv00:89]<br />

Obgleich diese Form der „simplistischen Ästhetik“ auch zunehmend in Flash-basiertem Design Einzug hält,<br />

besteht der problematische Aspekt dieses Gestaltungsprinzips jedoch darin, dass sich derartige „Schlichtheit“<br />

in den Augen vieler Designer mit den „Grundsätzen“ der Flash-Technologie widerspricht: So findet<br />

sich dieser Design-Ansatz in der Tat derzeit viel eher in HTML-basiertem Web-Design, als in den immer<br />

noch oft zu überladenen Flash-Animationen wieder:<br />

Was Flash für die Webgemeinde zum Ärgernis macht, ist das Pech, dass es förmlich dazu verleitet, missbraucht<br />

zu werden.<br />

[Curt01]<br />

1<br />

frei übersetzt aus [Zmoe00]<br />

2<br />

vgl. [Ragu99]

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