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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 61<br />

nimations-Ergebnisse, 1 ist jedoch aufgrund teils ausbleibender Browser-Unterstützung [vgl. Juyn00] im<br />

Umfeld des WWW derzeit nur wenig verbreitet.<br />

3.5 Echtes Multimedia im Web?<br />

Abgesehen von den rein technischen Realisierungs-Aspekten wirft die durch Animierte GIFs sowie MNG bereitgestellte<br />

Funktionalität jedoch die Frage auf, inwieweit diese Animations-Eigenschaft Selbstverständnis<br />

und Möglichkeiten HTML-basierter Präsentationen wirklich beeinflusst haben: So stellt die Einführung dieser<br />

Funktionalität zwar zumindest theoretisch, wie bereits in [3.4] diskutiert, einen „Übergang zu echtem<br />

Multimedia“ dar [vgl. Stei99:11] – die genauere Betrachtung der tatsächlichen Animations-Eigenschaften<br />

auf dieser Basis realisierter Ergebnisse macht jedoch deutlich, dass sich die Umstände Web-basierter Präsentation<br />

im wesentlichen nicht geändert haben: Zwar vermag diese Technik durchaus „Bewegung“ in den ansonsten<br />

eher statischen Gesamteindruck Inter<strong>net</strong>-basierter „Präsentationen“ auf HTML-Basis 2 zu bringen –<br />

der eigentliche Rezeptions-Kontext ist jedoch in der Regel nach wie vor derselbe. Lediglich, wenn die gesamte<br />

Präsentation im Rahmen einer einzelnen Animationsdatei 3 realisiert und dargestellt wird, kann der<br />

Eindruck einer konsequent linearen Präsentationsstruktur wiederhergestellt werden. Dies jedoch widerspricht<br />

nun einerseits (wie bereits in [3.2.1] diskutiert) wiederum dem Grundprinzip des Hypertext-<br />

Modells, in dessen Rahmen die Animationsdatei durch den HTML-Kontext ja eingebettet ist, als auch die<br />

derzeitige Spezifikation beispielsweise animierter GIFs derartige Lösungen allein aus technischer Hinsicht 4<br />

erschwert [vgl. SeLo97].<br />

Darüber hinausgehende Funktionen wie etwa die Synchronisation derart realisierter Animationen mit Audio-Material<br />

oder gar weiteren Multimedia-Daten (welche, etwa zeitversetzt, nach Ablauf des Bewegungsvorganges<br />

etc. entsprechend gesteuert werden könnten) sind im Rahmen der derzeitigen Implementierungen<br />

jedoch nicht möglich oder aber stets mit unverhältnismäßig großem Aufwand (etwa mittels dHTML oder<br />

aufwendigen JavaScript-Routinen) verbunden. 5 Auch entsprechend zeitabhängige Interaktion (die etwa<br />

Hyperlink-Verweise mit dem Fortschritt der jeweiligen Animation verknüpfen könnte) ist weder im Rahmen<br />

der eben angesprochenen, „schlichten“ Animationsfunktionalität noch des freilich hierfür nicht ausgelegten<br />

Umgebungs-Frameworks HTML/JavaScript vorgesehen. Dies begründet sich naturgemäß in dem<br />

HTML zugrunde liegenden, theoretischen Modell, welches sich – trotz der Animationseigenschaft – nicht<br />

gewandelt hat: Obgleich sich einzelne HTML-Komponenten durch die Einführung animierter Bildelemente<br />

um einen temporalen Faktor erweitern lassen, bleibt das Prinzip durch Hyperlinks verknüpfter, prinzipiell<br />

jedoch statischer Seiten dasselbe. Da die gestalterischen Möglichkeiten sich somit immer noch im Rahmen<br />

des Dexter-Modells 6 [vgl. HaSc94] bewegen (müssen), ist somit der, „zeitliche Faktor“, den HTML über die<br />

Animations-Funktionalität scheinbar anbietet, nur ein gedachter, da „spezielle Präsentations- und Interaktionsmöglichkeiten“<br />

auch in diesem Rahmen noch „weitgehend unberücksichtig“ [Bole98] bleiben:<br />

[Those] hypermedia hypermedia models and systems do not incorporate time explicitly. This prevents authors<br />

from having direct control over the temporal aspects of a presentation.<br />

[Hard99]<br />

1<br />

Anm: So ermöglicht der zusätzliche Alphakanal MNGs etwa elegante Fades und begünstigt überdies das dem ästhetischen Erscheinungsbild<br />

meist zuträgliche Anti-Aliasing der Bildelemente.<br />

2<br />

Amn: HTML stellt zumindest bis dahin ja zumindest prinzipiell eher durch Hyperlinks nur optional verknüpfte, Informationsorientierte<br />

Datenstrukturen denn dramaturgisch planbare Präsentations-Einheiten dar [s.3.2.1-2].<br />

3<br />

Anm: Ob nun auf GIF- oder MNG-Basis ist hierbei unter diesem Aspekt gleichgültig.<br />

4<br />

„Ihre Dateigröße würde alle vernünftigen Grenzen sprengen.“ [SeLo97]<br />

5<br />

Anm: Die eben angesprochenen Problematiken werden nun beispielsweise durch den SMIL-Standard [SMIL98] gelöst, s.5.5<br />

6 vgl. 2.2

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