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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 60<br />

transparent oder eben vollständig opak darstellen lassen, können Fades oder mittels Anti-Aliasing geglättete<br />

Kanten nur „sehr enttäuschend“ direkt umgesetzt, 1 [vgl. Schm99:23] oder aber mittels Dithering aufwendig<br />

„simuliert“ werden. Da unter Anwendung dieser Technik jedoch normalverteilte „Störpixel“ in die Grafik<br />

eingefügt werden, sinkt zugleich die Effizienz der LZW-basierten GIF-Komprimierung – für umfangreichere,<br />

komplexe Aufgaben ist die Animations-Komponente des GIF-Formates daher nur sehr begrenzt geeig<strong>net</strong>:<br />

„Ihre Dateigröße würde alle vernünftigen Grenzen sprengen“ [SeLo97]. Über diesen rein technischen<br />

Aspekt hinaus gilt weiterhin natürlich auch für die animierte Version das, was bereits die Anwendung statischer<br />

GIF-Grafiken durchaus problematisch erscheinen lässt: Da LZW-Patenteigner Unisys natürlich auch<br />

für die Erzeugung animierter GIFs erhebliche Lizenzforderung stellt, ist von einer großzügigen Verwendung<br />

dieses Dateityps im Rahmen der Erstellung webbasierter Präsentationen mit Animations-Charakter daher<br />

nicht nur aus technischer und „ästhetischer“, sondern ebenso aus wirtschaftlicher Sicht abzuraten.<br />

3.4.2 MNG: Die ignorierte Alternative<br />

Das entsprechende Animations-Pendant des GIF-Nachfolgers PNG, MNG, 2 vermag das Gros der soeben genannten<br />

Probleme jedoch durchaus zu beheben: Ähnlich wie bereits die entsprechende GIF-Erweiterung<br />

macht die Funktionsbeschreibung des Formates [Rand97] schnell deutlich, dass eine MNG-Datei in der<br />

Hauptsache lediglich einen zeitlich und organisatiorisch präzise steuerbaren „Array“ aneinander gereihter<br />

PNG-Einzelbilder darstellt. Im Gegensatz zum GIF-Format erlauben an dieser Stelle jedoch die hervorragenden<br />

Transparenz-Eigenschaften der PNG-Spezifikation überaus elegante, ästhetische Effekte wie etwa<br />

film-ähnliche „Fade-Übergänge“. Darüber hinaus unterstützt MNG zudem eine objektorientierte „Sprite-<br />

Funktionalität“, die etwa die Komprimierung Objekt-basierter Animation deutlich begünstigt.<br />

Dennoch besteht derzeit (zumindest von Seiten der Browser-Hersteller) bedauerlicherweise kein ausgesprochenes<br />

Interesse hinsichtlich einer nennenswerten Anwendung des Formates im WWW. Im Gegensatz zum<br />

Vorgänger GIF, dessen Animations-Komponente [s.3.4.1] rückwärtskompatibel und bereits vor „Erfindung“<br />

des WWW ausführlich spezifiziert wurde, stellt MNG eine separate Erweiterung der PNG-Spezifikation<br />

dar, die wohl aufgrund der zeitversetzten Veröffentlichung bisher nicht den Weg in Microsofts Inter<strong>net</strong><br />

Explorer gefunden hat – und dies wohl auch längerfristig nicht gelingen wird: Zwar existieren neben der erfreulichen,<br />

nativen Mozilla-Unterstützung 3 bereits funktionstüchtige Plug-Ins [Summ03] und sogar eine<br />

auch durch Quellcode-Freigabe weiterverwendbare Java-Implementierung [Iked00], doch trotz der Standardisierungs-Bemühungen<br />

seitens des W3C [vgl. Rand97] droht dem MNG-Format, da es derzeit aufgrund<br />

seines „OpenSource-Flairs“ von Inter<strong>net</strong>-Explorer-Hersteller Microsoft weitgehend ignoriert wird, der Absturz<br />

in die Bedeutungslosigkeit, sollte es der durchaus aktiven LibMNG-Initiative [Juyn00] auch in Zukunft<br />

nicht gelingen, das konzeptionell viel versprechende Format auch zahlenmäßig bedeutenderen Entwickler-<br />

und Nutzerschichten und insbesondere größeren Software-Unternehmen näher zu bringen.<br />

3.4.3 Fazit<br />

Zusammenfassend bleibt daher festzustellen, dass auf Basis der betagten GIF89a-Spezifikation derzeit eine<br />

Fülle „irritierender“ [SSSA99:89f] und durch deren technische Mängel auch ästhetisch fragwürdiger, 4 animierter<br />

GIF-Grafiken [vgl. Pomp99] im Web kursiert. Neben deutlichen Vorteilen hinsichtlich Kompressions-Effizienz<br />

und Bildqualität ermöglicht das entsprechende PNG-Pendant MNG durch beeindruckende<br />

Transparenz-Funktionalität zwar auch aus ästhetischer Hinsicht (zumindest theoretisch) interessantere A-<br />

1<br />

„Eine transparente Komponente in eine GIF-Grafik zu bringen, kann auch zu enttäuschenden Ergebnissen führen. [Schm99] p.23<br />

2<br />

MNG: Multiple-image Network Graphics (sprich: „Ming“)<br />

3<br />

Dies schließt sogar die Netscape-Versionen 6 und höher mit ein [vgl. Juyn00]<br />

4<br />

Aufgrund mangelhafter Transparenz-Unterstützung und dadurch bedingten „Unwegbarkeiten“ bei der Anwendung von Anti-Aliasing<br />

kommt es bei der Verwendung von GIF-Grafiken oft zu „unansehnlichen, enttäuschenden Ergebnissen“ [vgl. Schm99:23]

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