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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 96<br />

Androhung „rechtlicher Schritte“ [vgl. Berg01] seitens des Macromedia-Konzerns stets erfolgreich abgewehrt<br />

werden konnten. Bei Erstellung professioneller Multimedia-Präsentationen führt daher derzeit an der<br />

Benutzung des mit immerhin gut 500 Euro doch empfindlich kostenintensiven Authoring-Tools bedauerlicherweise<br />

„kein Weg vorbei“. 1<br />

Da, wie bereits diskutiert, das interne interne .FLA-Format der Flash-Suite darüber hinaus streng unter Verschluss<br />

gehalten wird [vgl. Arty02], erstaunt es natürlich kaum, dass die Flash-Anwendung auch zugleich<br />

das unbestrittene, zentrale Authoring-Tool des „Web-Export-Formates“ SWF darstellt, da nur die Flash-<br />

Suite selbst stets Zugriff auf den gesamten Funktionsumfang bietet, der von dem jeweils aktuellen Flash-<br />

Player unterstützt wird: 3rd-Party-Programmierer, die sich auf die Exportfunktion des „öffentlichen“ Flash-<br />

Formates stützen, sind daher ausschließlich auf die Informationen angewiesen, die von Seiten Macromedias<br />

mit stets großzügigem Zeitversatz zur Verfügung gestellt werden. So mussten die Entwickler etwa bei Einführung<br />

des komprimierten Video-Embeddings im Rahmen der 6. Version des SWF-Formates Anfang 2002<br />

[vgl. BGTM02] ganze 10 Monate auf die Veröffentlichung einer entsprechenden Spezifikation warten.<br />

Nicht zuletzt aufgrund dessen existiert neben der Flash-Anwendung selber derzeit beispielsweise kein einziges<br />

Softwareprodukt, welches die Bearbeitung dieses und weiterer, im Rahmen des MX-Frameworks erheblich<br />

erweiterten Funktionen [vgl. Cham02] des SWF-Formates erlaubt. Allein die sich hieraus ergebende,<br />

äußerst enge Verbindung zwischen Anwendungsprogramm und Exportformat macht an dieser Stelle deutlich,<br />

dass es sich bei Flashs „universellem Web-Format“ 2 SWF in der Tat nicht um einen allgemeinen Standard,<br />

sondern vielmehr eine immer noch proprietäre Technologie des Macromedia-Konzerns handelt [vgl.<br />

Abbe00, Doug01]<br />

4.5.3 Das Format SWF<br />

Bereits die Ausführungen in [Star01:11f] machen deutlich, dass die Veröffentlichung der entsprechenden<br />

Datei-Spezifikation keinesfalls freiwillig oder gar aus selbstlosen, idealistischen Motiven zustande kam, sondern<br />

vielmehr durch eine „konkrete Gefährdung“ der Flash-Technologie als erforderlich eingeschätzt wurde:<br />

So publizierte Macromedia die SWF-Interna nicht von ungefähr nur kurze Zeit nach der Einreichung<br />

eines PGML-Vorschlags [s.5.3.2] des „Erzrivalen“ 3 Adobe an das W3C-Konsortium: Da die durchaus interessante<br />

Funktionalität 4 des PGML-Entwurfs eine unmittelbare Bedrohung für das im direkten Vergleich<br />

„proprietär und untauglich“ [vgl. Arty01] 5 erscheinende Flash darstellte, sah sich die Macromedia-<br />

Konzernführung schließlich genötigt, die SWF-Spezifikation „zähneknirschend“ offen zu legen:<br />

Um positiv auf die Verbreitung und die Akzeptanz des Flash-Dateiformates einzuwirken und sich damit<br />

gegen ehemalige Konkurrenten wie Adobes PGML zu schützen, veröffentlichte Macromedia bereits im Juni<br />

1998 im Rahmen des „Flash Open File Format“-Programms das Dateiformat der Flash-Filme<br />

[Star01:12]<br />

Wenn auch diese erste Spezifikation [Marc98] noch „unvollständig und sogar fehlerbehaftet“ 6 war, so erlaubte<br />

sie nun doch durchaus interessante Einblicke in den internen Aufbau des Web-optimierten Flash-<br />

Formates. Vor einer kurzen Betrachtung dieser aufschlussreichen Struktur erscheint an dieser Stelle jedoch<br />

noch eine weitere, begriffliche Differenzierung notwendig: So weist unter anderem [Dowd99] auf die Tatsache<br />

hin, dass neben der bereits diskutierten Unterscheidung zwischen Flash-internem .FLA-Format, wel-<br />

1<br />

„Wenn es um Vektorgrafiken geht, führt derzeit kein Weg an Macromedia Flash vorbei...“, aus der Presseerklärung von Macromedia<br />

Deutschland: „Flash 4: Web-Grafiken im Vektormodus.“ Neustadt a.d. Donau, 3. Juni 1999<br />

2<br />

vgl. David Tyrer: “What is Flash?”, Click as a Flash, Leichhardt/Austral. 2002: “Flash has become a universal format”…<br />

http://www.clickasaflash.com/flash_info.html [10.2.03]<br />

3<br />

vgl. [Piff02]<br />

4<br />

s.5.3.2.2<br />

5<br />

“[Many critics] consider [SWF] to be closed, unreadable to humans, and unfit for the enterprise…” [Arty01]<br />

6 vgl. [Star01] p.12

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