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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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108<br />

Zwergmaus (Micromys minutus)<br />

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)<br />

Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)<br />

Merkmale<br />

Foto: René Güttinger<br />

Das kleinste europäische Nagetier ist schwer zu entdecken,<br />

nicht nur wegen der geringen Grösse, sondern auch wegen<br />

seinem Lebensraum. Die Zwergmaus ist eine Bewohnerin<br />

dichter Bestände von Pflanzen mit kräftigen, harten Stängeln<br />

wie Schilf oder auch Getreide. Sie klettert hervorragend.<br />

Von den Langschwanzmäusen der Gattungen Apodemus<br />

und Mus kann die Zwergmaus relativ leicht unterschieden<br />

werden und dies nicht nur wegen der geringen Körpergrösse.<br />

Die Zwergmaus wiegt nur zwischen 3.5 und 13 g, wobei<br />

die Höchstwerte von trächtigen Weibchen erreicht werden.<br />

Auffallend ist das oberseits ockerfarbige, rotgelb oder gelblich<br />

braune Sommerfell. Die Unterseite ist meist scharf abgesetzt<br />

weiss. Das Winterfell ist deutlich länger und dichter.<br />

Die Unterseite unterscheidet sich weniger von der Oberseite<br />

als im Sommerfell.<br />

Abb. 135 Die Zwergmaus ist eine hervorragende Kletterin.<br />

(Foto: Jifií Bohdal)<br />

Die kurzen Ohrmuscheln ragen kaum aus dem Fell. Der<br />

lange Schwanz ist als Greifschwanz ausgebildet. Die<br />

Schwanzhaut reisst nicht leicht ab wie etwa bei den Waldmäusen.<br />

Vor allem die Hinterbeine sind hervorragend zum<br />

Klettern ausgebildet. Die fünfte Zehe am Fuss kann nach<br />

hinten bewegt werden und ermöglicht das Festhalten an<br />

glatten Pflanzenstängeln.<br />

Biologie<br />

Die Hauptnahrung besteht aus Samen, Blüten und Blättern<br />

von Gräsern und Kräutern, aber auch aus Beeren und Früchten.<br />

Besonders im Winter werden regelmässig Insekten gefressen.<br />

Wegen ihrer geringen Körpergrösse und der damit<br />

energetisch ungünstigen grossen Körperoberfläche benötigen<br />

Zwergmäuse relativ viel und hochwertige Nahrung.<br />

Die Sommernester, die ausschliesslich aus Gras bestehen,<br />

können erst geflochten werden, wenn die Halme, an denen<br />

sie aufgehängt werden, kräftig sind. Dies ist in Mitteleuropa<br />

in der Regel erst gegen Ende Mai der Fall. Gelegentlich benutzt<br />

die Zwergmaus auch die Nester der Haselmaus oder<br />

baut sogar Vogelnester um.<br />

Die Fortpflanzung beginnt im Mai und dauert bis zum Oktober.<br />

Nach einer Tragzeit von 21 Tagen werden pro Wurf<br />

zwei bis sechs Tiere geboren. Die Weibchen werden mit 40<br />

bis 50 Tagen geschlechtsreif, jene der frühen Würfe können<br />

sich noch im gleichen Sommer fortpflanzen. In ihrem Lebensraum,<br />

dem «Halmenwald», hat sie nur wenige Feinde.<br />

Abb. 136 Das Nest einer Zwergmaus.<br />

(Foto: Miloš Anděra)

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