Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Feldspitzmaus (Crocidura leucodon)<br />
Ordnung: Insektenfresser (Insectivora)<br />
Familie: Spitzmäuse (Soricidae)<br />
Merkmale<br />
Foto: René Güttinger<br />
In warmen, trockenen Lebensräumen <strong>Liechtenstein</strong>s trifft<br />
man die zierliche Feldspitzmaus immer noch an, obwohl die<br />
Art durch die Konkurrenz mit der Hausspitzmaus und durch<br />
die Veränderung ihres Lebensraumes in ganz Europa stark<br />
im Rückgang begriffen ist. Von allen drei Weisszahnspitzmausarten,<br />
die im Land vorkommen, ist sie am leichtesten zu<br />
bestimmen. Die weissen Zähne und der kurze, rübenartig<br />
wirkende Schwanz mit den abstehenden Haaren zeigen klar<br />
ihre Zugehörigkeit zur Gattung Crocidura. Ihr Fell ist deut-<br />
Abb. 53 Das Fell der Feldspitzmaus ist deutlich zwei farbig.<br />
(Foto: Lubomir Hlasek)<br />
lich zweifarbig. Der Rücken ist dunkelbraun bis dunkelgrau,<br />
der Bauch ist weiss oder schwach grau. Zweifarbig ist auch<br />
der Schwanz.<br />
Biologie<br />
Die Feldspitzmaus sucht ihre Nahrung auf der Bodenoberfläche<br />
und in der Laubstreu. Dort findet sie Organismen wie<br />
Regenwürmer, Schnecken, Asseln, Spinnen, Weberknechte<br />
sowie Insekten und deren Larven. Wie die anderen Weisszahnspitzmäuse<br />
überbrückt sie Nahrungsengpässe mit dem<br />
Torpor, einem energiesparenden Verhalten, bei dem Körpertemperatur<br />
und Herzschlag stark gesenkt werden.<br />
Die Fortpflanzungsperiode beginnt früh und endet spät.<br />
Von LEHMANN (1982) fand in <strong>Liechtenstein</strong> im Mai ein Weibchen,<br />
das bereits zum 2. Mal trächtig war. Die Jungen kommen<br />
nach einer Tragzeit von 31 bis 33 Tagen zur Welt. Pro<br />
Wurf werden drei bis acht Junge geboren. Schon nach 40<br />
Tagen sind sie selbstständig. Die im Frühling und Frühsommer<br />
geborenen Jungtiere werden in der Regel noch im gleichen<br />
Jahr geschlechtsreif.<br />
Abb. 54 Der Geruchssinn ist sehr stark entwickelt. Zusammen<br />
mit den Tasthaaren erlaubt er die effiziente Nahrungssuche.<br />
(Foto: Lubomir Hlasek)