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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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112<br />

Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)<br />

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)<br />

Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Jifií Bohdal<br />

Es ist auch für die Spezialisten unangenehm, dass mit den<br />

Waldmäusen der Gattung Apodemus die häufigsten einheimischen<br />

Kleinsäuger schwierig zu bestimmen sind. Die Gattung<br />

ist in den Alpen mit drei Arten (Gelbhalsmaus, Waldmaus,<br />

Alpenwaldmaus) vertreten. Die Gelbhalsmaus ist die<br />

grösste und kräftigste der drei und besitzt fast immer ein<br />

deutliches ockergelbes Kehlband und eine relativ weisse Unterseite,<br />

die von der rotbraunen Oberseitenfärbung deutlich<br />

abgesetzt ist. Allerdings zeigen viele Tiere auch nur einen<br />

Kehlfleck. Vor allem noch nicht ausgefärbte Jungtiere sind<br />

schwer von der Waldmaus und der Alpenwaldmaus zu unterscheiden.<br />

Genetische Untersuchungen und auch sorgfältige<br />

Auswertungen der Schädelmasse zeigen deutlich, dass<br />

immer wieder Tiere falsch bestimmt werden, wenn man sich<br />

nur auf Färbungsmerkmale und Körpermasse verlässt. Der<br />

Abb. 142 Balgserie der Gelbhalsmaus. (Foto: Sven Beham)<br />

Lebensraum ist grundsätzlich nie für die Bestimmung beizuziehen<br />

und dies ist bei den Vertretern der Gattung Apodemus<br />

im Alpenraum besonders wichtig. Die drei Arten<br />

können nämlich ab 500 m ü. M. in jeder Höhenstufe miteinander<br />

vorkommen.<br />

Biologie<br />

Das Nahrungsspektrum kennzeichnet die Gelbhalsmaus als<br />

Pflanzenfresserin, die immer wieder auch tierische Nahrung,<br />

d.h. Wirbellose der verschiedensten Gruppen zu sich nimmt.<br />

Besonders schätzt sie Samen von Bäumen. Für den Winter<br />

legt die Gelbhalsmaus Depots aus Haselnüssen, Eicheln und<br />

Buchnüssen an.<br />

Die Fortpflanzungsphase dauert vom Februar bis zum September,<br />

kann aber unter günstigen Bedingungen das ganze<br />

Jahr über erfolgen. Die Tragzeit beträgt 21 Tage. Die Wurfgrösse<br />

schwankt zwischen zwei und sieben Jungtieren. Diese<br />

sind nach zwei bis drei Monaten geschlechtsreif und pflanzen<br />

sich damit teilweise schon im Jahr der Geburt fort. Ein<br />

Weibchen kann pro Jahr zwei bis drei Würfe hervorbringen.<br />

Nach einem Herbst mit Buchenmast kann es auch in einem<br />

milden Winter zur Vermehrung kommen. Auch bei Gelbhalsmäusen,<br />

die in Gebäuden leben, kommt Wintervermehrung<br />

vor.<br />

Die Gelbhalsmaus ist sehr bewegungsaktiv. Sie kann schnell<br />

laufen, weit springen und gut klettern. Gelegentlich beobachtet<br />

man sie hoch oben in einer Baumkrone. Männchen<br />

und Weibchen besitzen relativ grosse Aktionsräume, deren<br />

absolute Grösse allerdings je nach Lebensraum und Bestandesdichte<br />

stark schwankt. Sie ist vor allem nachtaktiv. Eulen<br />

und Raubtiere sind ihre grössten Feinde. Sie wird auch häufig<br />

von Katzen gefangen.

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