Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
152<br />
Iltis (Mustela putorius)<br />
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)<br />
Familie: Marderartige (Mustelidae)<br />
Merkmale<br />
Foto: Leo/fokus-natur.de<br />
Der Iltis ist durch seinen domestizierten Verwandten, dem<br />
Frettchen, weit bekannt. Von allgemein Marder-ähnlicher<br />
Gestalt fällt der Iltis durch seinen kürzeren Schwanz und die<br />
kleineren Ohren auf. Zudem ist er aufgrund seiner auffälligen<br />
Fellfärbung und Gesichtsmaske mit keinem anderen<br />
Marderartigen zu verwechseln. Das Fell ist dunkelbraun<br />
gefärbt, jedoch mit heller Unterwolle die vor allem an den<br />
Flanken einen gut sichtbaren Kontrast zum dunklen Deckhaar<br />
bildet. Noch kontrastreicher und unverwechselbarer ist<br />
der Kopf des Iltis. So hat er eine dunkle Augenbinde die<br />
oberhalb, seitlich, und zur Nasenspitze von weissem Fell<br />
eingerahmt ist. Die Ohrspitzen sind ebenfalls weiss.<br />
Iltismännchen, die weitaus grösser werden als die Weibchen,<br />
können ein Gewicht von 1.7 kg erreichen und damit ähnlich<br />
schwer wie Baum- und Steinmarder werden. Der Körper des<br />
Iltis ist mit bis zu 46 cm jedoch kürzer, wodurch er plumper<br />
wirkt als andere Marderartige. Die typische Körperhaltung<br />
mit gekrümmtem Rücken und die verhältnismässig langsame<br />
Fortbewegungsweise unterscheiden ihn zusätzlich von<br />
Wiesel und Marder.<br />
Biologie<br />
Der einzelgängerische Iltis ist vorwiegend dämmerungs- und<br />
nachtaktiv. Den Winter verbringt er in einem warmen Versteck,<br />
häufig in Gebäuden, Kellern oder Bauten anderer<br />
Tiere.<br />
Iltisse ernähren sich von kleinen Wirbeltieren wie Wühl -<br />
mäusen, Spitzmäusen, jungen Vögeln, Reptilien und toten<br />
Fischen. Hauptbeutetiere sind vielerorts jedoch Frösche und<br />
Kröten. Gelegentlich werden auch Vogeleier, Insekten und<br />
Abfälle gefressen. Typisch für den Iltis ist, dass er sich innerhalb<br />
eines Teilgebiets seines Reviers zeitlich begrenzt aufhält,<br />
dort die Nahrungsressourcen ausschöpft und anschliessend<br />
in ein neues Gebiet weiterzieht. Auch legt der<br />
Iltis Nahrungsdepots in seinen Verstecken an. Findet man<br />
Amphibienlaich ausserhalb des Wassers, so ist der Prädator<br />
häufig der Iltis, der den Laich liegenlässt und nur die «besseren<br />
Stücke» frisst.<br />
Die Paarungs- oder Ranzzeit findet von April bis Juni statt.<br />
Während der ruppigen Paarung verbeisst sich das Männchen<br />
im Nacken des Weibchens. Nach etwa 40 bis 42 Tagen Tragzeit<br />
werden drei bis zehn Junge geboren die zunächst nackt<br />
Abb. 191 Die helle Unterwolle und die Gesichtsmaske machen den Iltis unverwechselbar. (Foto: Pröhl/fokus-natur.de)