Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Winter. Die Schneemaus hat u.a. mit Kreuzotter, Hermelin,<br />
Mauswiesel, Rotfuchs, Turmfalke und Raufusskauz auch im<br />
Gebirge einige Feinde, von denen sie allerdings nur das<br />
Mauswiesel und stellenweise das Hermelin bis weit hinein in<br />
die Spaltensysteme verfolgen können.<br />
Die Schneemaus gräbt keine grossen Erdbaue wie andere<br />
Wühlmäuse, sondern lebt in zerklüfteten Felsgebieten und<br />
in Blockhalden. In diesen Kluftsystemen ist es bei Temperaturen<br />
um 0 Grad Celsius sommerkühl und winterwarm. Sie<br />
ist auch in der kalten Jahreszeit aktiv und hält keinen Winterschlaf.<br />
An Schneemäusen, die in Terrarien gehalten wurden,<br />
konnte Arlette Niederer (2008) beobachten, wie die<br />
Tiere ihre Umgebung selber gestalteten, indem sie Steinchen<br />
wegräumten oder auftürmten und damit die Wechselsysteme<br />
verbesserten oder Aufenthaltsorte abschirmten.<br />
Verbreitung<br />
Die Schneemaus lebt in Mitteleuropa und auch in Kleinasien<br />
vor allem in Gebirgen wie zum Beispiel den Alpen, dem<br />
Apennin und den Karpaten. In Südfrankreich, Slowenien<br />
und Istrien wurde sie in felsigen Hügellandschaften auch in<br />
Höhen zwischen 30 bis 100 Meter über dem Meeresspiegel<br />
Abb. 173 Im <strong>Liechtenstein</strong>er Berggebiet ist die Schneemaus<br />
weit verbreitet und häufig.<br />
2 1 0Kilometer<br />
gefunden. In den Alpen kommt sie meistens in Höhenlagen<br />
zwischen 1000 und 2500 m ü. M. vor, doch findet man sie<br />
auch hier in tieferen Lagen, besonders an Talausgängen. In<br />
<strong>Liechtenstein</strong> fand VON LEHMANN (1982) die Schneemaus<br />
zwischen Silum und Bargella-Seebi, unterhalb der<br />
Goldlochspitze und am Augstenberg. Im Rahmen des Kleinsäugerprojektes<br />
2007 bis 2010 wurde die Schneemaus an<br />
verschiedenen Standorten in der Bergregion des Landes gefangen.<br />
Es ist bemerkenswert, dass praktisch an jedem Fangplatz<br />
eine grössere Zahl und damit ein guter Bestand festgestellt<br />
werden konnte.<br />
Lebensräume<br />
Auch in <strong>Liechtenstein</strong> besiedelt die Art die typischen<br />
Lebensräume, nämlich zerklüftete Felspartien sowie Blockund<br />
Schutthalden. Es scheint, dass sie unter einer dichten<br />
Schneedecke auch in offeneres Gelände vordringt. Die<br />
Schneemaus ist nicht auf tiefgründige Böden angewiesen<br />
wie andere Wühlmausarten. Gelegentlich dringt sie auch in<br />
Berghütten und Ställe ein.<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Die Schneemaus ist weit verbreitet und nicht gefährdet. Ein<br />
spezieller Schutz drängt sich daher nicht auf.<br />
Jürg Paul Müller<br />
Abb. 174 Im Gebiet Lawena-Altsäss (Gemeinde Triesen)<br />
schaffen Steine und Gehölze den notwendigen Strukturreichtum<br />
für die Schneemaus. (Foto: AWNL)<br />
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