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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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2.2 An der Grenze von West- und Ostalpen<br />

Geologisch gesehen liegt <strong>Liechtenstein</strong> an der Grenze<br />

zwischen den West- und Ostalpen. Am Aufbau der Berge<br />

sind vor allem die Decken des Penninikums und des<br />

Ostalpins beteiligt. Das Helvetikum tritt nur ganz im Norden<br />

und im Süden des Landes, in Gestalt des Eschner- und<br />

Fläscher berges, auf. Sie sind Ausläufer der hier abtau -<br />

chenden Gebirgsketten der schweizerischen Talseite.<br />

Die Basis des Gebirgskörpers bilden penninische Flyschgesteine.<br />

Darüber liegt im Süden die Falknisdecke. Diese Einheiten<br />

sind, wie der Flysch der Basis, im penninischen Raum<br />

(d.h. in der Mitte des Ozeans zwischen dem afrikanischen<br />

und europäischen Kontinent) abgelagert worden.<br />

Die höchste Einheit bildet die dem Ostalpin zugehörige<br />

Lechtaldecke (nördliche Kalkalpen). Sie baut grosse Teile des<br />

inneralpinen Raums <strong>Liechtenstein</strong>s auf und tritt rhein tal -<br />

seitig hauptsächlich in Gestalt des Drei Schwestern-Massivs<br />

dominant in Erscheinung.<br />

2.3 Klimatisch begünstigt<br />

Innerhalb des Westwindgürtels liegt <strong>Liechtenstein</strong> im<br />

Übergangsbereich zwischen dem ozeanischen und dem kontinentalen<br />

Klima. Gegenüber anderen Gebieten mit ähnlichen<br />

grossklimatischen Voraussetzungen sind es hauptsächlich<br />

die Anlage und der Verlauf des Rheintales, welche<br />

differenzierend wirken. Auf dem Gebiet <strong>Liechtenstein</strong>s verläuft<br />

das Rheintal in Nord-Südrichtung und wird von der Alvierkette<br />

und dem Alpstein auf der linken Rheintalseite<br />

gegen Westen abgeschirmt. Abgesehen von einzelnen Öffnungen<br />

– etwa der Wildhauser Mulde – geniesst <strong>Liechtenstein</strong><br />

gegenüber den dominanten Westwinden eine Leelage.<br />

Abb. 2 Der tektonische Aufbau <strong>Liechtenstein</strong>s (Louis Jäger in WALDBURGER et al. 2003).<br />

Drei Schwestern Alpspitz<br />

Bargellajoch<br />

Tektonische Einheit Vorherrschende Gesteine<br />

Triesner Flysch Kieselkalke, Ton- bis Kalkschiefer,<br />

Feinbrekzien<br />

Vaduzer Flysch Kieselkalke und Mergelschiefer<br />

Vorarlberger Flysch Sandsteine, Mergelschiefer,<br />

Kieselkalk<br />

Helvetische Decken Kalke, Mergel, Sandstein,<br />

wechselnd<br />

Lechtal-Decke oben: Kalke, Dolomite, Tonund<br />

Mergelschiefer; unten:<br />

Buntsandstein, Rauhwacke<br />

Im überregionalen Vergleich fallen die Niederschläge daher<br />

etwas geringer aus, wobei sich hauptsächlich die Gegend um<br />

Vaduz als kleine Trockeninsel herausgebildet hat.<br />

<strong>Liechtenstein</strong> verzeichnet – föhnbedingt – leicht höhere<br />

Temperaturwerte als das Schweizer Mittelland, und in aller<br />

Regel entwickelt sich die Vegetation auch spürbar früher als<br />

dort. Der Föhn (warmer trockener Fallwind) beeinflusst die<br />

Temperaturen aber selbst innerhalb der Region. Die Anzahl<br />

der Föhneinbrüche wie auch deren Dauer nimmt von Süd<br />

nach Nord deutlich ab. Zudem modifizieren geographische<br />

Besonderheiten den Einfluss des Föhns.<br />

Abb. 3 <strong>Liechtenstein</strong> weist auf kleinstem Raum ein<br />

starkes Höhenrelief von der Rheintalsohle auf 430 m ü. M.<br />

bis zu den höchsten Berggipfeln auf 2600 m ü. M. auf.<br />

(Foto: Rudolf Staub)<br />

Schönberg Ochsenkopf Heubühl Rappenstein Falknis<br />

Rhein<br />

Tektonische Einheit Vorherrschende Gesteine<br />

Aroser Schuppenzone Verschiedene Sedimente,<br />

basische Eruptivgesteine<br />

Sulzfluh-Decke Kalke, Mergel und Tonschiefer,<br />

Granitlinsen<br />

Falknis-Decke oben: Kalke, Mergel, Tonschiefer<br />

mit Brekzien;<br />

unten: Kalke mit Brekzien<br />

Bergstürze / Sackungen<br />

Moräne, Gehängeschutt,<br />

Alluvionen<br />

Grafik:<br />

Louis Jäger nach Allemann 1956

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