Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Allerdings kann die Vermehrung beim Erreichen einer bestimmten<br />
Populationsdichte durch eine hormonell bedingte<br />
Sterilität kontrolliert werden. Die Sozialstruktur der Hausmaus<br />
ist sehr stark von der Dichte der Populationen abhängig.<br />
Typisch sind Familienverbände, die von einem Männchen<br />
dominiert werden.<br />
Neben frei lebenden Raubvögeln und -säugern, welche sich<br />
in den Siedlungsraum wagen, wird die Hausmaus vor allem<br />
durch Katzen erfolgreich bejagt. Der Mensch stellt ihnen seit<br />
jeher mit allen erdenklichen Methoden nach.<br />
Hausmäuse sind das ganze Jahr über vor allem in der Dämmerung<br />
und in der Nacht aktiv.<br />
Verbreitung<br />
Heute ist die Hausmaus über die ganze Welt verbreitet. Ausser<br />
dem Menschen besitzt kein einziges Säugetier ein so<br />
grosses Verbreitungsgebiet wie die Hausmaus. Allerdings<br />
gibt es in vielen Regionen erhebliche Verbreitungslücken, so<br />
auch in den Alpen. In Graubünden kommt die Hausmaus nur<br />
selten oberhalb von 1000 m ü. M. vor. Immer wieder werden<br />
Tiere durch Transporte von Heu und Stroh in neue Gebiete<br />
verfrachtet (MÜLLER et al. 2010). In Vorarlberg (SPITZENBERGER<br />
2001) ist die Hausmaus zwischen 400 und 1013 m ü. M. weit<br />
Abb. 155 Die Hausmaus ist ausgesprochen selten geworden,<br />
wie der einzige Nachweis im Rahmen des Kleinsäugerprojektes<br />
belegt.<br />
2 1 0Kilometer<br />
verbreitet. Die Nachweise aus <strong>Liechtenstein</strong> sind sehr<br />
spärlich. VON LEHMANN (1982) wies in all den Jahren seiner<br />
Forschertätigkeit nur vier Tiere nach, die Fangaktion 2007<br />
bis 2010 ergab einen einzigen Fang in Balzers. Es erstaunt,<br />
dass nicht auch Tiere gemeldet wurden, die durch Katzen<br />
gefangen worden waren. Offenbar ist der Hausmausbestand<br />
in <strong>Liechtenstein</strong> auf einem absoluten Tiefpunkt.<br />
Lebensräume<br />
Im Alpenraum ist die Hausmaus vor allem in Siedlungsnähe<br />
oder auf Abfallhalden mit einem erheblichen Nahrungsangebot<br />
zu erwarten. Die aktuelle Lagerung von Lebens- und<br />
Futtermitteln und die kompakte Bauweise der Wohnhäuser,<br />
Schuppen und Ställe machen es für die Hausmaus ausserordentlich<br />
schwer, wie früher an das notwendige Futter zu gelangen.<br />
In südlichen Gebieten kommt die Hausmaus auch im<br />
Freiland vor.<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Es ist damit zu rechnen, dass die Hausmaus demnächst in<br />
<strong>Liechtenstein</strong> ausstirbt. Wie bei der Wanderratte ist kaum an<br />
Massnahmen zu ihrer Erhaltung zu denken. Damit verschwindet<br />
eine Art, die während Jahrhunderten eng mit<br />
dem Menschen zusammen lebte.<br />
Jürg Paul Müller<br />
Abb. 156 Der einzige Nachweis einer Hausmaus für <strong>Liechtenstein</strong><br />
gelang in Balzers. (Foto: AWNL)<br />
121