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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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Februar. Wenn möglich bleibt ein Fuchs sein Leben lang im<br />

gleichen Territorium, wenn er es nach der Geschlechtsreife<br />

einmal bezogen hat. Die grosse Anpassungsfähigkeit des<br />

Rot fuch ses zeigt sich auch in seiner Nahrungswahl und der<br />

weiten Verbreitung. Neben fressbaren Abfällen der menschlichen<br />

Zivilisation sind Mäuse, Rehe und Hasenartige, Vögel,<br />

Früch te, Insekten, bei nassem Wetter vor allem Regen wür -<br />

mer die Hauptnahrung. Ein fuchstypisches Verhalten ist das<br />

«Beuteverstecken», das bei in Rudeln lebenden Carnivoren<br />

nicht beobachtet wird. Füchse sind wie die meisten Carnivoren<br />

hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv und sind<br />

bei jeder Witterung unterwegs.<br />

Der Fuchs hat als aktiver Räuber einen wesentlichen Einfluss<br />

auf die Vorkommen der Beutetiere. So ist er ein wichtiger<br />

Regulator der Feldmauspopulationen. Eine hohe Bestandes -<br />

dichte des Fuchses reduziert auch die Erfolgschancen bei<br />

den Bodenbrütern unter den Vögeln und Feldhasen.<br />

Er ist auch der Träger des Fuchsbandwurms, der zwar auf<br />

den Menschen übertragbar ist, jedoch nur eine geringe Ansteckungsgefahr<br />

aufweist.<br />

Verbreitung<br />

Die grosse Anpassungsfähigkeit an Nahrungsquellen und<br />

Lebensraumbedingungen erlaubt eine weite, flächen -<br />

decken de Verbreitung: Auf der gesamten nördlichen Erd -<br />

hälf te, von Küstengebieten bis über die Waldgrenze, nörd -<br />

lich bis an die polare Grenze, im Süden bis Nordafrika,<br />

arabische Halbinsel, in Australien eingeführt und heute mit<br />

Ausnahme der Wüstengebiete verbreitet.<br />

In <strong>Liechtenstein</strong> kann man dem Rotfuchs auf der gesamten<br />

Landesfläche begegnen. Auffallend ist die zunehmende<br />

Nähe des Fuchses zu den Siedlungen in allen Gemeinden des<br />

Landes.<br />

Lebensraum<br />

Grösse und Struktur des Lebensraums hängen von der<br />

Verfügbarkeit der nötigen Ressourcen und der Populationsdichte<br />

ab. Fuchsreviere können dementsprechend von einigen<br />

dutzend Hektaren bis mehrere Quadratkilometer<br />

Fläche umfassen. Siedlungsgebiete können dabei genau so<br />

attraktiv sein wie Feld- und Waldgebiete. Fuchsspuren sind<br />

in <strong>Liechtenstein</strong> bis über eine Höhe von 2000 Meter festzustellen.<br />

Vor allem in den Sommermonaten sind in Liech -<br />

ten stein Meldungen aus der Bevölkerung häufig, die sich<br />

über halbzahme Füchse in den Gärten beklagen. Dies ist einerseits<br />

darauf zurückzuführen, dass Jungfüchse von Privatpersonen<br />

gefüttert werden, anderseits finden Füchse sehr<br />

häufig verwertbare Speisereste auf den privaten Komposthaufen.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Der Fuchs ist in <strong>Liechtenstein</strong> weit verbreitet und nicht<br />

gefähr det. Die Abschüsse durch Jäger und zahlreiche<br />

Verkehrsunfälle beeinflussen den Bestand am meisten. Im<br />

Jagdjahr 2008/2009 wurden 330 Füchse erlegt. Daneben<br />

haben Seuchen wie früher die Tollwut oder die Räude einen<br />

grösseren Einfluss auf den Bestand. Die natürlichen Feinde<br />

wären Bär und Wolf. Dem Steinadler fallen immer wieder<br />

vor allem unerfahrene Jungfüchse zum Opfer. Durch Jagd<br />

allein kann der Fuchsbestand nicht wesentlich reduziert<br />

werden. Der Pelz hat für den Menschen an Attraktivität verloren<br />

und wird für einige Franken das Stück gehandelt.<br />

Noch vor rund 50 Jahren konnte ein guter Fuchspelz bis zu<br />

100 Franken einbringen. Die jährlichen Bau-Begasungsaktionen<br />

in den Jahren 1984-1988 zur Bekämpfung der Tollwut<br />

liessen den Fuchs nach Aussagen der Jäger damals<br />

selten werden. Die jährlichen Abschusszahlen gingen zurück.<br />

Durch Impfaktionen in den Jahren 1990, 1992 und<br />

1993 konnte die Tollwut bis heute verdrängt werden, was<br />

die Entwicklung des Bestands sehr positiv beeinflusste. Im<br />

Jahre 2009 wurden 12 bestätigte tote Füchse durch Staupe<br />

bekannt.<br />

Michael Fasel<br />

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