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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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96<br />

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)<br />

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)<br />

Familie: Hörnchen (Sciuridae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Rainer Kühnis<br />

Das Eichhörnchen ist mit seinem Körperbau ideal an das<br />

Leben auf Bäumen angepasst. Sein buschiger Schwanz dient<br />

dem Gleichgewicht, der Flugsteuerung beim Springen von<br />

Baum zu Baum und der Reduktion der Fallgeschwindigkeit.<br />

Die langen und kräftigen Hinterbeine und spitze Krallen ermöglichen<br />

ein flinkes Klettern an Baumstämmen. Seine Fellfarbe<br />

bietet Tarnung und reicht von hellrot bis schwarz, die<br />

Bauchseite ist heller bis weiss.<br />

Der bis 20 cm grosse, buschige Schwanz und seine Fellfarbe<br />

machen Eichhörnchen unverwechselbar und leicht zu bestimmen.<br />

Markant sind auch die Ohrpinsel beim tendenziell<br />

dunkleren und dichteren Winterfell.<br />

Die Fellfarbe ist sehr variabel von rot über braun bis<br />

schwarz. Dabei kommen die verschiedenen Farbtöne in<br />

wechselnden Verhältnissen vor, wobei auch Übergänge vorhanden<br />

sind. Dabei dürfte ein Zusammenhang zwischen der<br />

Fellfarbe und der Tarnung vor Fressfeinden bestehen. So<br />

haben rote Formen in Föhrenbeständen einen Vorteil, wäh-<br />

Abb. 115 Die braune Eichhörnchenvariante ist für <strong>Liechtenstein</strong> typisch.<br />

Teilweise können Rotfärbungen oder Übergänge wie bei diesem Tier aus<br />

Vaduz vorhanden sein. (Foto: Rainer Kühnis)<br />

rend dunklere Formen eher in Tannen- und Fichtenbeständen<br />

(Gebirge) vorkommen (VON LEHMANN 1982).<br />

Biologie<br />

Das Eichhörnchen ist tagaktiv mit Hauptaktivität am<br />

Morgen, im Winter besteht eine reduzierte Aktivität<br />

konzentriert auf den späteren Vormittag. Es macht keinen<br />

Winterschlaf. Die Schlaf- und Ruhephasen verbringt das<br />

Eichhörnchen in seinen kugelförmigen mit Moos ausgepolsterten<br />

Reisignestern (Kobel). Meist werden mehrere Nester<br />

eng am Hauptstamm im Bereich von Astgabeln erstellt.<br />

Das Eichhörnchen ernährt sich von Baumsamen aller Art,<br />

Bucheckern, Eicheln, Fichtenzapfen, aber auch Früchte,<br />

Nüsse, Knospen, Pilze, Eier, Käfer oder Jungvögel (selten). Im<br />

Sommer und Herbst werden Nahrungsvorräte durch Vergraben<br />

angelegt. Die Verstecke werden aber nicht mit dem Gedächtnis<br />

gefunden, sondern es wird systematisch wieder<br />

nach den möglichen Plätzen gesucht. Dabei orientiert sich<br />

das Eichhörnchen auch an seinem Geruchssinn. Da nicht<br />

immer alle Verstecke wiedergefunden werden, trägt das<br />

Eichhörnchen zur Verbreitung von Samen bei. Zur Fruchtund<br />

Nussreife können grössere Wanderungen an geeignete<br />

Standorte stattfinden (VON LEHMANN 1962). Im Winter bilden<br />

Fichtenknospen einen Hauptbestandteil der Nahrung.<br />

Die Paarung erfolgt im Januar/Februar. Im März/April werden<br />

die zwei bis fünf Jungen geboren. Diese sind, typisch für<br />

Nesthocker, mit ca. acht bis zehn Gramm sehr klein, blind<br />

und nackt. Nach rund 12 Wochen verlassen sie das Nest.<br />

Meist sind es zwei Würfe pro Jahr, wobei bei Nahrungsmangel<br />

die Fortpflanzung auf einen Wurf reduziert sein kann.<br />

Die Geschlechtsreife wird nach ca. 8 bis 18 Monaten erreicht.<br />

Die Lebenserwartung beträgt bis 12 Jahre. Meist werden die<br />

Tiere jedoch nicht älter als fünf Jahre. Nur rund ein Viertel<br />

der Jungtiere erreicht die Geschlechtsreife.<br />

Abb. 116 Die rote Variante kommt in <strong>Liechtenstein</strong> nur an<br />

vereinzelten Standorten vor. (Foto: Lubomir Hlasek)

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