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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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fünf Jungen. Diese wachsen rasch heran und sind nach etwa<br />

einem Monat selbständig, wenn die Mutter oft schon den<br />

nächsten Wurf zur Welt bringt. Ab dem dritten Lebensmonat<br />

sind sie selber geschlechtsreif. Die Weibchen können<br />

zwei bis drei Würfe pro Saison zur Welt bringen, überleben<br />

meistens nur eine Saison, so dass die spät geborenen Jungtiere<br />

im Frühjahr den Kern der neuen Population bilden. Die<br />

häufige Art ist eine wichtige Nahrungsquelle für Raubtiere<br />

und Eulen. Sie ist, wie auch die Untersuchungen von WIEDE-<br />

MEIER (1990) im Ruggeller Riet ergeben haben, ausgesprochen<br />

nachtaktiv.<br />

Verbreitung<br />

Die Waldmaus ist über ganz Europa verbreitet und fehlt eigentlich<br />

nur im nördlichen Skandinavien. Sie kommt erstaunlicherweise<br />

auch auf Island, Irland und sämtlichen Mittelmeerinseln<br />

vor. In <strong>Liechtenstein</strong> war sie während den<br />

Untersuchungen von DAVID (2010) im Projekt 2007 bis 2010<br />

mit 39 Fängen deutlich seltener als die Gelbhalsmaus, welche<br />

195 mal nachgewiesen wurde. Sie besiedelt vor allem<br />

den Talbereich des Landes, kommt aber bis in eine Höhenlage<br />

von 1500 m ü. M. (Jugendheim Malbun) vor. VON LEHMANN<br />

(1982) fing die Art in durchaus vergleichbaren Höhenlagen.<br />

Abb. 140 Die Waldmaus hat ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

in den Tallagen, kommt aber bis zur Waldgrenze vor.<br />

2 1 0Kilometer<br />

In Graubünden (MÜLLER et al. 2010) wurde die Art an verschiedenen<br />

Orten bis hinauf zur Waldgrenze festgestellt.<br />

Lebensräume<br />

Den häufigsten Kleinsäuger Europas findet man in sehr unterschiedlichen<br />

Lebensräumen. Entgegen ihrem Namen ist<br />

sie keine reine Waldart, sondern kommt auch in der Feldflur<br />

und in Siedlungsgebieten vor. Vor allem in West- und Mitteleuropa<br />

lebt sie in den verschiedensten Habitaten, in Osteuropa<br />

vermehrt im Wald und im äussersten Osten des Verbreitungsgebietes<br />

sogar in der Steppe. Da sie in der Lage ist,<br />

auch kleinste geeignete Lebensräume erfolgreich zu besiedeln,<br />

findet man sie oft an Standorten, wo man sie vorerst<br />

nicht erwarten würde. Auch in <strong>Liechtenstein</strong> besiedelt die<br />

Waldmaus ein grosses Spektrum an Lebensräumen, wie im<br />

Kleinsäugerprojekt 2007 bis 2010 bestätigt werden konnte.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Die Art ist in <strong>Liechtenstein</strong> weit verbreitet und bedarf keines<br />

besonderen Schutzes. Sie ist heute in Siedlungen viel häufiger<br />

als die Hausmaus, da sie nach einer lokalen Bekämpfung<br />

und Ausrottung aus dem Freiland wieder einwandern kann,<br />

während die Hausmaus viel stärker an Siedlungen gebunden<br />

ist.<br />

Jürg Paul Müller<br />

Abb. 141 Ein hochgelegener Fundort wurde oberhalb Silum nachgewiesen.<br />

(Foto: AWNL)<br />

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