Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Lebensraum<br />
Im Kanton St. Gallen ist mittlerweile bei 36, in <strong>Liechtenstein</strong><br />
bei 14 Langohrquartieren eine auf DNA-Analysen basie -<br />
rende Artbestimmung durchgeführt worden. In dieser Stichprobe<br />
sind lediglich sechs Wochenstubenquartiere des<br />
Alpenlangohrs enthalten, deren Vorkommen sich auf<br />
klimatisch begünstigte Lagen des Alpenrheintals und des<br />
Seeztals konzentrieren. Alle sechs Quartiere liegen im<br />
Höhenbereich bis 600 m über Meer und befinden sich in<br />
Kirchen. Auch in Tirol liegen die hauptsächlich im Inntal<br />
liegenden Wochenstubenquartiere des Alpenlangohrs im<br />
Vergleich zu jenen des Braunen Langohrs in der Tendenz in<br />
tieferen Lagen (WOHLFAHRT 2003). Allerdings erstreckt sich<br />
die Höhenverbreitung von 560 bis 1450 m Meereshöhe. Von<br />
16 Wochenstubenquartieren befanden sich 15 in Kirchen.<br />
Auffallenderweise wiesen in der Untersuchung zwei Drittel<br />
der Dachstöcke ein blechbedecktes Dach auf, was auf die<br />
Bevorzugung hoher Quartiertemperaturen hinweisen<br />
dürfte.<br />
In welchen Jagdlebensräumen die <strong>Liechtenstein</strong>er Alpenlangohren<br />
ihre Nahrung suchen, ist noch nicht bekannt.<br />
Abb. 84 Die Wochenstubenquartiere liegen beide in wärmebegünstigten<br />
Lagen in der Rheinebene.<br />
Alpenlangohr<br />
Wochenstube<br />
Freifund<br />
2 1 0Kilometer<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Vom Alpenlangohr sind aus der Schweiz und Österreich bisher<br />
nur wenige dutzend Wochenstuben bekannt geworden.<br />
Nach dem gegenwärtigen Wissensstand muss vermutet<br />
werden, dass die Art in weiten Teilen ihres Areals nicht sehr<br />
häufig ist. Den beiden <strong>Liechtenstein</strong>er Quartieren gebührt<br />
deshalb höchste Schutzpriorität. Betreffend Gefährdungsfaktoren<br />
und Empfehlungen von Schutzmassnahmen in<br />
Quar tieren gilt dasselbe wie beim Braunen Langohr.<br />
Nach vorläufigen Befunden zur Verbreitung der drei Langohrarten<br />
in <strong>Liechtenstein</strong> und der Region St. Gallen-Appenzell<br />
beschränkt sich das Vorkommen des Alpenlangohrs auf<br />
die Talsohle und untersten Hanglagen des Rhein- und Seeztales<br />
(GÜTTINGER, HOCH & GSTÖHL in Vorb.). In diesem Gebiet<br />
sollte die Suche nach weiteren Wochenstubenquartieren<br />
dringend intensiviert werden. Ebenso wichtig wären Untersuchungen<br />
zur Nahrungsökologie, insbesondere aber zu den<br />
bevorzugten Jagdlebensräumen des Alpenlangohrs.<br />
René Güttinger<br />
Abb. 85 Die Wochenstuben des Alpenlangohrs finden<br />
sich in der Pfarrkirche Ruggell (oben) und der Maria Hilf-<br />
Kapelle in Balzers (unten). (Fotos: Silvio Hoch)<br />
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