Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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te er diesjährige Jungtiere beobachten, kürzlich geworfene<br />
Jungtiere auch noch Anfang August.<br />
Verbreitung<br />
Bisher wurde die Art nur im Alpenraum nachgewiesen. Es ist<br />
davon auszugehen, dass sie ein echter alpiner Endemit ist,<br />
der den ganzen Alpenbogen besiedelt. In <strong>Liechtenstein</strong><br />
wurde die Art im Rahmen des Kleinsäugerprojektes 2007 bis<br />
2010 bei Scherris, Gemeinde Triesen in 1060 m ü. M. festgestellt,<br />
sonst aber nur oberhalb von 1500 m ü. M. Der höchste<br />
Fangplatz liegt bei 1820 m ü. M. In Graubünden ist die Art<br />
weit verbreitet (MÜLLER et al. 2010).<br />
Abb. 148 Die für die Alpen endemische Alpenwaldmaus<br />
ist in Höhenlagen über 1000 m ü. M. verbreitet.<br />
2 1 0Kilometer<br />
Lebensräume<br />
Max David führt in seiner Diplomarbeit (DAVID 2010) die Lebensräume<br />
auf, an denen im Projekt 2007 bis 2010 die Alpenwaldmaus<br />
gefangen wurde. Diese werden im folgenden<br />
im Detail aufgeführt, da diesbezügliche Angaben in der Literatur<br />
noch sehr spärlich sind. Es sind dies: ein Bachbett mit<br />
angrenzenden Legföhrenbeständen; eine Alpweide mit<br />
Staudenflächen und Geröllfeldern; eine Alpweide mit einem<br />
kleinen Weiher, Bachläufen, an einen Legföhrenbestand angrenzend;<br />
zwei Mal ein Fichten-Altholzgürtel, der an eine<br />
Weide angrenzt; ein Bachbett in einem Alpendost-Fichten-<br />
Tannenwald. Angaben zu ähnlichen Lebensraumpräferenzen<br />
(Ufervegetation, Waldrand, Fichten-Tannen-Buchenwälder)<br />
finden sich auch in JERABEK et al. (2002) in einer<br />
Untersuchung aus dem Gadental in Vorarlberg.<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Weil die Alpenwaldmaus eine endemische Art für die Alpen<br />
darstellen dürfte, kommt <strong>Liechtenstein</strong> zusammen mit den<br />
anderen Alpenstaaten eine Verantwortung für ihre Erhaltung<br />
zu. Da die Lebensräume der Alpenwaldmaus in Gebieten<br />
mit geringer Nutzung durch den Menschen liegen, sind<br />
besondere Massnahmen zu ihrem Schutz derzeit nicht angezeigt.<br />
Jürg Paul Müller<br />
Abb. 149 Alpweiden stellen in Verbindung mit Geröll flächen ideale<br />
Lebensräume dar, wie hier im Gebiet Guschgfiel Küematta, Gemeinde<br />
Balzers. (Foto: AWNL)<br />
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