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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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170<br />

Reh (Capreolus capreolus)<br />

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)<br />

Familie: Hirsche (Cervidae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Markus Stähli<br />

Das Europäische Reh ist als kleinster Vertreter der euro -<br />

päischen Cerviden knapp ein Fünftel so gross wie der Rot -<br />

hirsch und mit 18 bis 35 kg Lebendgewicht um ein Drittel<br />

leichter als die Gämse. Rehe sind im Sommer glänzend rot<br />

und im Winter hell- bis dunkelgrau gefärbt. Nur die männlichen<br />

Tiere tragen ein Geweih. Im Winter ist die Geiss vom<br />

Bock, wenn dieser das Geweih abgeworfen hat, durch die<br />

«Schürze» zu unterscheiden, einem zugespitzten Haarbüschel<br />

unter dem Spiegel (weisser Fleck am Hinterteil). Der<br />

Bock schiebt als Einjähriger sein erstes Geweih. Es wird jährlich<br />

im Spätherbst abgeworfen und im Laufe von rund vier<br />

Monaten neu gebildet. Bockkitze können bei starker körperlicher<br />

Verfassung bereits im ersten Lebens-Halbjahr<br />

knopf artige Geweihe ausbilden. Alte Geissen mit relativ<br />

geringen Geweihbildungen kommen vor, sind aber äusserst<br />

selten.<br />

Die Körpergestalt des Rehes ist ein «Ducker» oder<br />

«Schlüpfer», wo die vordere Körperhälfte etwas tiefer liegt<br />

als die hintere. Der kurze, dreieckige Schädel unterstreicht<br />

die beinahe keilförmige Körperform, die dem Reh das Leben<br />

im Unterholz erleichtert. Die Gangart erinnert an einen<br />

Stechschritt, bei dem die Läufe hoch angehoben werden<br />

und keine ziehenden Spuren hinterlassen wie z.B. beim<br />

Rotwild. Das Wiederkäuergebiss weist im Oberkiefer keine<br />

Schneidezähne auf, Grandeln (reduzierte Eckzähne) wie<br />

beim Rotwild kommen beim Reh nur sehr selten vor.<br />

Biologie<br />

Rehe sind territorial und leben nicht in Rudeln wie der<br />

Rothirsch oder die Gämse. Sie leben mit Ausnahme der<br />

Hoch winterzeit als Einzelgänger oder im Geiss-Kitz-Verband.<br />

Böcke beginnen im Frühjahr mit der Abgrenzung von<br />

festen Territorien, die sie gegen männliche Artgenossen verteidigen.<br />

Böcke ohne Territorium sind zum Abwandern oder<br />

Herumstreifen gezwungen und sind ein Zeichen eines überhöhten<br />

Bestands. Geissen beziehen feste Standplätze, die<br />

ihnen genügend Einstand, Deckung und Nahrung bieten.<br />

Mehrere Aufenthaltsorte von Geissen können innerhalb<br />

eines Bockterritoriums liegen oder sich mit anderen<br />

Territorien überschneiden. Die Brunftzeit dauert von Mitte<br />

Juli bis Mitte August. Nach einigen Wochen Tragzeit<br />

befindet sich der weniger als ein Millimeter grosse Embryo<br />

in einer Keimruhe bis Ende des Winters. Die im Mai geborenen<br />

Kitze, in der Regel Zwillinge, folgen der Ricke<br />

Abb. 205 Das Reh ist mit seinem guten Geruchsinn immer auf der Hut vor möglichen Fressfeinden. (Foto: Markus Stähli)

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