Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Lebensraum<br />
Als ursprünglich in felsigen Gebieten des Mittelmeerraumes<br />
beheimatete Art findet sie auch in den Betonwüsten der<br />
Städte und Dörfer ihren bevorzugten Lebensraum. In<br />
Felsspalten, zwischen Dachziegeln, in Dehnungsfugen. Mauerritzen<br />
oder hinter Fensterläden sucht sich diese ausgesprochene<br />
Spaltenbewohnerin ihr Tagesschlaf- und Wochenstubenquartier.<br />
Vor Wärme abstrahlenden Felswänden und Hochhäusern<br />
wird gerne nach Schwarminsekten gejagt. Diese Vorliebe für<br />
felsiges Gelände scheinen auch die liechtensteinischen Nachweise<br />
am Burghügel von Gutenberg in Balzers und beim<br />
Steinbruch in Triesen zu bestätigen (Abb. 102). Aber auch<br />
der Luftraum über Waldrändern und landwirtschaftlich genutztem<br />
Offenland wie das Balzner Anaresch oder das Triesner<br />
Bofel gehören zum Jagdhabitat der Alpenfledermaus.<br />
Dass sie auch das Insektenangebot um Strassenbeleuchtungen<br />
zu nutzen weiss, beweisen Aufnahmen vom Mai 2008<br />
vom Vaduzer Maree, wo diese gemeinsam mit Zwerg- und<br />
Weissrandfledermäusen um Strassenlaternen in der Nähe<br />
einer Magerwiese jagte.<br />
Abb. 101 Während die Alpenfledermaus in ihrem süd -<br />
europäischen Verbreitungsgebiet ihren Lebensraum bis<br />
in die Felsregion ausdehnt, beschränkt sich bei uns ihr<br />
Vorkommen auf die wärmebegünstigten Lagen unterhalb<br />
900 m.<br />
Alpenfledermaus<br />
akustisch<br />
2 1 0Kilometer<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Da die Alpenfledermaus im Alpenraum – zumindest bis in<br />
die jüngste Vergangenheit – mit <strong>Liechtenstein</strong> ihre nördliche<br />
Verbreitungsgrenze erreicht, muss von einer geringen Bestandesdichte<br />
ausgegangen werden, was durch die wenigen<br />
Nachweise auch bestätigt wird. Die gegenwärtig dürftige<br />
Datenlage erlaubt keine Aussagen zum Gefährdungsgrad<br />
und zu notwendigen Schutzmassnahmen. Quartier- und insbesondere<br />
Fortpflanzungsnachweise müssen deshalb als<br />
mittelfristiges Ziel angestrebt werden. Sollte aber die oben<br />
erwähnte Tendenz zur Arealerweiterung nach Norden anhalten,<br />
so darf wohl zukünftig mit einer stärkeren Präsenz<br />
dieser Art in <strong>Liechtenstein</strong> gerechnet werden.<br />
Silvio Hoch<br />
Abb. 102 Von der Nachmittagssonne erwärmte Felspartien wie der<br />
Steinbruch in Triesen stellen ein beliebtes Jagdhabitat der Alpenfledermaus<br />
dar. (Foto: Silvio Hoch)<br />
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