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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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120<br />

Hausmaus (Mus domesticus)<br />

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)<br />

Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Paul Marchesi<br />

Die Hausmaus gilt als einheimische Art. Streng genommen<br />

gehört auch sie zu den frühen Einwanderern oder Archäozoen.<br />

Sie konnte sich nur im Gefolge des Menschen auch im<br />

Alpenraum ansiedeln. Bei den Tieren aus <strong>Liechtenstein</strong>, Vorarlberg<br />

und der Schweiz handelt es sich um die Westliche<br />

Hausmaus (Mus domesticus), die heute von der Östlichen<br />

Hausmaus (Mus musculus) als eigene Art abgegrenzt wird.<br />

Die Verbreitungsgrenze führt vom Norden nach Süden<br />

durch ganz Europa. Im Österreich findet man die westliche<br />

Form nur im Vorarlberg, während alle übrigen österreichischen<br />

Populationen zur östlichen Art gezählt werden.<br />

Man ist heute der Ansicht, dass die Westliche Hausmaus mit<br />

der Ausbreitung der Ackerbaukulturen bereits in der Neusteinzeit<br />

von Kleinasien, von Nordafrika und dem Mittelmeergebiet<br />

herkommend Mitteleuropa besiedelte.<br />

Von den Langschwanzmäusen der Gattung Apodemus unterscheidet<br />

sich die Hausmaus vor allem durch die graubraune<br />

bis schwarze, aber nie gelblich-braune Färbung auf dem<br />

Rücken und die ebenfalls recht graue Körperunterseite, die<br />

bei den Waldmäusen weisslich bis fast rein weiss ist. Die<br />

Augen und Ohren sind kleiner als bei den Waldmäusen.<br />

Biologie<br />

Die ursprüngliche Nahrung der Hausmaus bestand vor allem<br />

aus Samen von Kräutern, Gräsern, eingeschlossen Getreide,<br />

und Ölfrüchten. Im Freiland lebende Tiere legen Vorräte an.<br />

Dieses Verhalten ist den Hausmäusen, die als Begleiter des<br />

Menschen leben, weitgehend verloren gegangen. Sie fressen<br />

buchstäblich sämtliche menschlichen Nahrungsmittel<br />

und natürlich auch Tierfutter.<br />

Die Verfügbarkeit der Nahrung ist entscheidend für die Fortpflanzung.<br />

Ist sie das ganze Jahr über reichlich vorhanden,<br />

so kann sich die Hausmaus in jedem Monat des Jahres fortpflanzen.<br />

Normalerweise findet die Fortpflanzung in den<br />

Monaten Mai bis Oktober statt. Nach einer Tragzeit von 21<br />

bis 23 Tagen werden vier bis acht Junge geboren. Die Weibchen<br />

werden unmittelbar nach der Geburt erneut begattet.<br />

Maximal sind 10 Würfe pro Weibchen und Jahr möglich. Die<br />

Geschlechtsreife erreichen die Weibchen nach rund sechs<br />

Wochen. Damit ist das Fortpflanzungspotential sehr hoch.<br />

Abb. 154 Die Hausmaus scheint in <strong>Liechtenstein</strong> selten geworden zu sein. (Foto: Paul Marchesi)

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