Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Hausmaus (Mus domesticus)<br />
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)<br />
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)<br />
Merkmale<br />
Foto: Paul Marchesi<br />
Die Hausmaus gilt als einheimische Art. Streng genommen<br />
gehört auch sie zu den frühen Einwanderern oder Archäozoen.<br />
Sie konnte sich nur im Gefolge des Menschen auch im<br />
Alpenraum ansiedeln. Bei den Tieren aus <strong>Liechtenstein</strong>, Vorarlberg<br />
und der Schweiz handelt es sich um die Westliche<br />
Hausmaus (Mus domesticus), die heute von der Östlichen<br />
Hausmaus (Mus musculus) als eigene Art abgegrenzt wird.<br />
Die Verbreitungsgrenze führt vom Norden nach Süden<br />
durch ganz Europa. Im Österreich findet man die westliche<br />
Form nur im Vorarlberg, während alle übrigen österreichischen<br />
Populationen zur östlichen Art gezählt werden.<br />
Man ist heute der Ansicht, dass die Westliche Hausmaus mit<br />
der Ausbreitung der Ackerbaukulturen bereits in der Neusteinzeit<br />
von Kleinasien, von Nordafrika und dem Mittelmeergebiet<br />
herkommend Mitteleuropa besiedelte.<br />
Von den Langschwanzmäusen der Gattung Apodemus unterscheidet<br />
sich die Hausmaus vor allem durch die graubraune<br />
bis schwarze, aber nie gelblich-braune Färbung auf dem<br />
Rücken und die ebenfalls recht graue Körperunterseite, die<br />
bei den Waldmäusen weisslich bis fast rein weiss ist. Die<br />
Augen und Ohren sind kleiner als bei den Waldmäusen.<br />
Biologie<br />
Die ursprüngliche Nahrung der Hausmaus bestand vor allem<br />
aus Samen von Kräutern, Gräsern, eingeschlossen Getreide,<br />
und Ölfrüchten. Im Freiland lebende Tiere legen Vorräte an.<br />
Dieses Verhalten ist den Hausmäusen, die als Begleiter des<br />
Menschen leben, weitgehend verloren gegangen. Sie fressen<br />
buchstäblich sämtliche menschlichen Nahrungsmittel<br />
und natürlich auch Tierfutter.<br />
Die Verfügbarkeit der Nahrung ist entscheidend für die Fortpflanzung.<br />
Ist sie das ganze Jahr über reichlich vorhanden,<br />
so kann sich die Hausmaus in jedem Monat des Jahres fortpflanzen.<br />
Normalerweise findet die Fortpflanzung in den<br />
Monaten Mai bis Oktober statt. Nach einer Tragzeit von 21<br />
bis 23 Tagen werden vier bis acht Junge geboren. Die Weibchen<br />
werden unmittelbar nach der Geburt erneut begattet.<br />
Maximal sind 10 Würfe pro Weibchen und Jahr möglich. Die<br />
Geschlechtsreife erreichen die Weibchen nach rund sechs<br />
Wochen. Damit ist das Fortpflanzungspotential sehr hoch.<br />
Abb. 154 Die Hausmaus scheint in <strong>Liechtenstein</strong> selten geworden zu sein. (Foto: Paul Marchesi)