Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Verbreitung<br />
Das Verbreitungsgebiet der Erdmaus ist sehr gross. Es<br />
erstreckt sich von der Atlantikküste bis zum Baikalsee. Im<br />
Gegensatz zur Feldmaus kommt die Erdmaus auch in England<br />
und Skandinavien vor. Sie fehlt in weiten Teilen Südeuropas.<br />
Ihr bevorzugter Lebensraum sind feuchte und kühle<br />
Gebiete. Daher ist sie auch im atlantisch geprägten, niederschlagsreicheren<br />
Westen häufiger als im kontinentalen,<br />
trockenen Osten. Im schweizerischen Mittelland und in Vorarlberg<br />
ist sie verbreitet, ebenso im nördlichen und mittleren<br />
Graubünden.<br />
In <strong>Liechtenstein</strong> wurde sie sowohl bei früheren Aktionen<br />
(VON LEHMANN 1982) wie auch im Rahmen des Projektes Kleinsäuger<br />
2007 bis 2010 in der Rheinebene nur selten gefangen,<br />
häufiger hingegen in den Hanglagen bis hinauf zum<br />
Silumer Kulm, im Saminatal und dann auch bei Malbun.<br />
WIEDEMEIER (1990) stellte die Erdmaus regelmässig und in<br />
grösserer Zahl im Ruggeller Riet fest.<br />
Abb. 169 Die Erdmaus bevorzugt feuchtere und kühlere<br />
Lebensräume und ist häufiger an den Hanglagen anzu -<br />
treffen. Nicht eingezeichnet ist eine starke Population im<br />
Ruggeller Riet.<br />
2 1 0Kilometer<br />
Lebensräume<br />
Die Erdmaus besiedelt vorwiegend feuchte, nicht bewaldete<br />
Standorte. Bestimmend sind ein dichter Pflanzenbewuchs<br />
sowie eine hohe Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Oft werden<br />
die Tunnel und Nester oberirdisch in der Streuauflage aus<br />
abgestorbenen Gräsern angelegt. Dies ist in Biotopen mit<br />
Staunässe, wie z.B. Mooren, von Vorteil. Entscheidend ist<br />
auch die direkte Konkurrenz mit der Feldmaus, da sich die<br />
beiden Arten praktisch ausschliessen. VON LEHMANN (1968)<br />
wies die Art in den verschiedensten Wiesentypen, aber auch<br />
in Hochstaudenfluren und in einer Grauerlenau nach. WIEDE-<br />
MEIER (1990) konnte zeigen, dass die Erdmaus im Ruggeller<br />
Riet mit Ausnahme von Busch- und Baumbeständen und von<br />
Mähwiesen keinen bestimmten Lebensraumtyp bevorzugte,<br />
sondern ziemlich regelmässig vertreten war. Oft findet man<br />
sie auch auf grösseren Schlagflächen im Wald.<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Für die Erdmaus ist es wichtig, dass sie Lebensräume mit<br />
dichter Vegetation vorfindet. Das sind Feuchtgebiete, aber<br />
auch Kleinstandorte der verschiedensten Art. Nicht gemähte<br />
Kleinparzellen, Waldlichtungen, Wegränder, Deponien mit<br />
starker Streuauflage etc. sehen in unseren Augen oft unordentlich<br />
aus, sind aber wichtige Habitate der Erdmaus.<br />
Jürg Paul Müller<br />
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Abb. 170 Ein typischer Lebensraum der Erdmaus befindet sich im Eschner<br />
Riet. (Foto: AWNL)