15.08.2013 Aufrufe

Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verbreitung<br />

Die Wasserspitzmaus ist über ganz Mittel- und Nordeuropa<br />

und bis zum Polarkreis verbreitet und kommt auch in Asien<br />

vor. In Europa fehlt sie in Irland und südlich der Pyrenäen<br />

sowie in Süditalien. Schon VON LEHMANN (1982) wies die Art in<br />

<strong>Liechtenstein</strong> nach und zwar am Binnenkanal zwischen<br />

Vaduz und Schaan sowie am Rotenboden (Triesenberg),<br />

nicht jedoch im Saminatal und bei Steg und Malbun. Die<br />

Fangaktionen von 2007 bis 2010 ergaben erstaunlich wenig<br />

neue Fänge. Immerhin konnte die Art erstmals in einer<br />

Hochlage, nämlich beim Jugendheim in Malbun (1500 m ü.<br />

M.) festgestellt werden. In Graubünden ist die Wasserspitzmaus<br />

in allen naturnahen Gewässern bis in eine Höhenlage<br />

von 2500 m ü. M. gut vertreten (MÜLLER et al. 2010). Auch in<br />

Vorarlberg kann die Art einigermassen verbreitet nachgewiesen<br />

werden und gilt dort daher als nicht gefährdet (SPIT-<br />

ZENBERGER 2006).<br />

Lebensräume<br />

Entsprechend ihrem riesigen Verbreitungsgebiet sind die<br />

Anforderungen der Wasserspitzmaus an ihren Lebensraum<br />

nicht sehr spezifisch. Sie besiedelt Binnengewässer der ver-<br />

Abb. 41 Es gelangen nur zwei Nachweise der Wasserspitzmaus,<br />

je einer aus den Tief- und Hochlagen.<br />

2 1 0Kilometer<br />

schiedensten Höhenlagen von unterschiedlicher Grösse und<br />

mit ungleich starker Strömung. Entscheidend sind das Nahrungsangebot,<br />

der Strukturreichtum der Uferhabitate und<br />

ein Minimum an ungestörter Umwelt. Ein idealer Lebensraum<br />

für die Wasserspitzmaus ist das St. Katrinabrunna bei<br />

Balzers.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Aufgrund der bisher nur wenigen Nachweise kann von einer<br />

eher geringen Verbreitungsdichte dieser Art in <strong>Liechtenstein</strong><br />

ausgegangen werden.<br />

Die Wasserspitzmaus ist ein guter Zeiger für intakte Kleingewässer<br />

mit natürlichem Ufer, guter Wasserqualität und<br />

einem reichen Nahrungsangebot. Vor allem die Fliessgewässer<br />

im Talraum von <strong>Liechtenstein</strong> wurden grösstenteils ökomorphologisch<br />

stark verändert und weisen kaum noch natürliche<br />

Uferstrukturen auf. Entsprechend dürfte hier der<br />

Lebensraum für die Wasserspitzmaus weitgehend fehlen.<br />

Für die Förderung dieser Art müssen entsprechende Lebensräume<br />

erhalten oder durch Revitalisierungen geschaffen<br />

werden.<br />

Jürg Paul Müller<br />

Abb. 42 Das St. Katarinabrunna in Balzers bietet optimale<br />

Lebensraumbedingungen. (Foto: AWNL)<br />

Abb. 43 Die Wasserspitzmaus besiedelt auch die Hochlagen<br />

wie hier am Malbunbach. (Foto: Rudolf Staub)<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!