Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Verbreitung<br />
Das Verbreitungsgebiet der Kleinwühlmaus beschränkt sich<br />
auf einen nicht sehr breiten Gebietsstreifen, der sich über<br />
Mittel- und Westeuropa hinzieht. Er reicht von der Bretagne<br />
bis zum 40. Längengrad im Osten und erstreckt sich in der<br />
Nord-Südrichtung etwa vom Südabfall der Alpen und vom<br />
Pindusgebirge in Griechenland bis zum 59. Grad nördlicher<br />
Breite. In der Schweiz fehlt die Art nur im östlichen Mittelland.<br />
Sie kommt in den Alpen regelmässig bis in eine Höhe<br />
von etwa 2400 m ü. M. vor, ist aber nirgends häufig. VON<br />
LEHMANN (1982) fand die Kleinwühlmaus erst oberhalb von<br />
1450 m ü. M., allerdings an verschiedenen Standorten<br />
(Silum, Bargella-Seebi, Sareis). Das Projekt Kleinsäuger 2007<br />
bis 2010 ergab neue Fundorte in Planken/Gafadura und im<br />
Gebiet Mattaförkle. Alle Nachweise aus <strong>Liechtenstein</strong> liegen<br />
damit in Hochlagen. Im benachbarten Graubünden (MÜLLER<br />
et al. 2010) liegt der Verbreitungsschwerpunkt zwischen<br />
1400 und 1800 m ü. M.<br />
Abb. 163 Von der Kleinwühlmaus konnten nur vereinzelte<br />
Nachweise erbracht werden. Die geringe Fundortzahl dürfte<br />
mit einer lückigen Verbreitung der Art zusammenhängen.<br />
2 1 0Kilometer<br />
Lebensräume<br />
Entsprechend ihrer weiten horizontalen und vertikalen<br />
Verbreitung besiedelt die Kleinwühlmaus in Europa – aber<br />
auch speziell in den Alpen – die verschiedensten Grünlandlebensräume.<br />
VON LEHMANN (1955, 1961, 1968, 1982) fand sie<br />
in <strong>Liechtenstein</strong> auf flachgründigen und steinigen Alpwiesen,<br />
auf durchwurzeltem Boden im Waldgrenzenbereich, in<br />
einem Legföhrenbestand, aber auch im Zwergstrauchgürtel,<br />
unter Horsten der Steinrose und in vegetationsreichen Bachund<br />
Quellschluchten.<br />
Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />
Die Datenlage ist für die Beurteilung der Gefährdung dieser<br />
Art ungenügend. Da die Verbreitung der Art sehr stark<br />
durch die Konkurrenz mit der Feldmaus und allenfalls auch<br />
mit der Erdmaus bestimmt wird, ist es schwierig, eine bessere<br />
Verbreitung durch den Biotopschutz zu erhalten. Der<br />
gegenwärtige Trend zur Aufgabe wirtschaftlich wertloser<br />
Mähwiesen und Weiden schafft für die Kleinwühlmaus<br />
wenigstens temporär, d.h. bis zum Einwachsen, günstigere<br />
Lebensmöglichkeiten. Ein periodisches Offenhalten von<br />
Gehölzen kann diesen Lebensraum längerfristig erhalten.<br />
Jürg Paul Müller<br />
Abb. 164 Ein Nachweis der Kleinwühlmaus gelang auf der Alp Gapfahl<br />
(Foto: AWNL)<br />
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