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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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Verbreitung<br />

Die Hausratte kam ursprünglich als Bewohner von wärmeren<br />

Felslandschaften in Süd- und Ostasien vor und passte<br />

sich als Kulturfolger dem Leben des Menschen an. Die Verbreitung<br />

in unsere Breiten geschah wahrscheinlich schon zur<br />

Römerzeit mit dem Gewürzhandel auf Schiffen. In Europa<br />

sind die Hausratten-Populationen in der neueren Zeit stark<br />

rückläufig. Möglicherweise wurde sie durch die Wanderratten<br />

verdrängt, die anfangs des 19. Jahrhundert in die<br />

Schweiz vordrang. In der Schweiz soll die Art vor allem im<br />

Mittelland und in den Tieflagen der Alpen noch vorkommen,<br />

wobei sie im benachbarten Nordbünden seit 50 Jahren<br />

nicht mehr nachgewiesen ist (MÜLLER et al. 2010). VON LEH-<br />

MANN (1962) kennt keinen Hinweis der Hausratte in <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

Eben so wenig gibt es spätere Hinweise. Nach SPIT-<br />

ZENBERGER (2006) ist sie lokal noch im westlichen<br />

Bodenseegebiet in Baden-Württemberg vorhanden, aus Vorarlberg<br />

gibt es keine Hinweise mehr. Für Vorarlberg gibt es<br />

nur einen gesicherten Hinweis auf ein Vorkommen in Feldkirch,<br />

der von BRUHIN (1868) stammt.<br />

Frühe Berichte über mittelbar durch Ratten ausgelöste Pestepidemien<br />

werden als indirekten Beweis für die Anwesenheit<br />

von Hausratten genutzt, da zu diesem Zeitpunkt die<br />

Wanderratten noch nicht eingewandert waren. Die Pest wütete<br />

auch in <strong>Liechtenstein</strong> besonders in der Zeit des Dreissigjährigen<br />

Krieges im 17. Jahrhundert. VON LEHMANN (1962) erachtete<br />

die relativ warmen rheintalseitigen Hanglagen als<br />

mögliche geeignete Lebensräume für die Hausratten.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Die wenig spezialisierten und sehr anpassungsfähigen Tiere<br />

gelten gemeinhin als Nahrungsmittelschädlinge. Da die<br />

Hausratte bei uns im 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhundert<br />

verschwunden ist und in Mitteleuropa sehr selten geworden<br />

ist, wird sie in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN<br />

2006 aufgeführt.<br />

Mario F. Broggi<br />

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