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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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26<br />

Braunbrust- / Westigel (Erinaceus europaeus)<br />

Ordnung: Insektenfresser (Insectivora)<br />

Familie: Igel (Erinaceidae)<br />

Merkmale<br />

Foto: René Güttinger<br />

Der allseits bekannte Igel ist mit seinem mit bis zu 8’000 Stacheln<br />

besetzten Rücken unverwechselbar. Die zwei bis drei<br />

Zentimeter langen, aufstellbaren Stacheln fehlen lediglich<br />

an Kopf, Beinen und Bauchseite. Durch ihre helle Grundfarbe<br />

mit einem dunkelbraunen Band verleihen sie dem Igel<br />

ein kontrastreiches Aussehen. Die plumpe, kompakte Gestalt<br />

und die kurzen Beine sind eine Anpassung an das Leben<br />

am Waldboden. Ausgewachsene Igel erreichen 30 cm Körperlänge<br />

und im Herbst, vor Beginn der Winterruhe, ein Gewicht<br />

bis 1700 Gramm. Das spitze Gesicht und die lang gezogene<br />

Nase eignen sich hervorragend um Weichtiere und<br />

Würmer im Laub aufzustöbern.<br />

Biologie<br />

Abb. 23 Das Stachelkleid schützt den Igel vor Fressfeinden. (Foto: René Güttinger)<br />

Der Igel ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb<br />

man ihn nur selten zu Gesicht bekommt. Von November<br />

bis März/April halten Igel Winterschlaf. Dafür tragen sie trockenes<br />

Laub zu einem Nest zusammen. Die Körpertemperatur<br />

fällt im Winterschlaf auf bis zu 1-5°C. Bei lang anhaltender<br />

Trockenheit und Hitze im Sommer sind Igel ebenfalls<br />

inaktiv und machen eine Ruhephase bis sich die Wetterverhältnisse<br />

bessern. Es werden Temperaturen zwischen 8-20°C<br />

bevorzugt.<br />

Igel sind auf der Nahrungssuche nicht wählerisch. Mit ihrem<br />

ausgezeichneten Geruchsinn spüren sie versteckte Kleintiere,<br />

Insekten, Würmer und Schnecken auf. Auch Eier, Aas,<br />

junge Mäuse und Eidechsen werden nicht verschmäht. Gelegentlich<br />

fressen sie heruntergefallenes Obst. In der Nähe<br />

menschlicher Siedlungen werden vor allem Komposthaufen<br />

und Gärten nach Essbarem abgesucht. Als willkommene Abwechslung<br />

fressen Igel auch Hunde- und Katzenfutter, das<br />

über Nacht draussen stehengelassen wurde.<br />

Die Paarungszeit des einzelgängerisch lebenden Igels liegt<br />

im April/Mai. Häufig ist zu dieser Zeit ein lautes Schnaufen<br />

und Fauchen zu hören, wenn die Männchen über grosse Distanzen<br />

umherstreifen, um paarungsbereite Weibchen zu finden.<br />

Diese sind zur Paarungszeit ortstreu und beanspruchen<br />

ein Revier von 3-5 ha. Zur Paarung legen die Weibchen ihre<br />

Stacheln eng an den Körper und drücken den Bauch an den<br />

Boden um die Männchen nicht zu verletzen. Nach 32-35<br />

Tagen werden drei bis acht Junge im Nest geboren. Junge<br />

Igel sind Nesthocker und verlassen mit drei bis vier Wochen<br />

zum ersten Mal das Nest, mit fünf bis acht Wochen werden<br />

sie selbständig. Zu diesem Zeitpunkt wiegen die Jungigel

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