Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein
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Braunbrust- / Westigel (Erinaceus europaeus)<br />
Ordnung: Insektenfresser (Insectivora)<br />
Familie: Igel (Erinaceidae)<br />
Merkmale<br />
Foto: René Güttinger<br />
Der allseits bekannte Igel ist mit seinem mit bis zu 8’000 Stacheln<br />
besetzten Rücken unverwechselbar. Die zwei bis drei<br />
Zentimeter langen, aufstellbaren Stacheln fehlen lediglich<br />
an Kopf, Beinen und Bauchseite. Durch ihre helle Grundfarbe<br />
mit einem dunkelbraunen Band verleihen sie dem Igel<br />
ein kontrastreiches Aussehen. Die plumpe, kompakte Gestalt<br />
und die kurzen Beine sind eine Anpassung an das Leben<br />
am Waldboden. Ausgewachsene Igel erreichen 30 cm Körperlänge<br />
und im Herbst, vor Beginn der Winterruhe, ein Gewicht<br />
bis 1700 Gramm. Das spitze Gesicht und die lang gezogene<br />
Nase eignen sich hervorragend um Weichtiere und<br />
Würmer im Laub aufzustöbern.<br />
Biologie<br />
Abb. 23 Das Stachelkleid schützt den Igel vor Fressfeinden. (Foto: René Güttinger)<br />
Der Igel ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb<br />
man ihn nur selten zu Gesicht bekommt. Von November<br />
bis März/April halten Igel Winterschlaf. Dafür tragen sie trockenes<br />
Laub zu einem Nest zusammen. Die Körpertemperatur<br />
fällt im Winterschlaf auf bis zu 1-5°C. Bei lang anhaltender<br />
Trockenheit und Hitze im Sommer sind Igel ebenfalls<br />
inaktiv und machen eine Ruhephase bis sich die Wetterverhältnisse<br />
bessern. Es werden Temperaturen zwischen 8-20°C<br />
bevorzugt.<br />
Igel sind auf der Nahrungssuche nicht wählerisch. Mit ihrem<br />
ausgezeichneten Geruchsinn spüren sie versteckte Kleintiere,<br />
Insekten, Würmer und Schnecken auf. Auch Eier, Aas,<br />
junge Mäuse und Eidechsen werden nicht verschmäht. Gelegentlich<br />
fressen sie heruntergefallenes Obst. In der Nähe<br />
menschlicher Siedlungen werden vor allem Komposthaufen<br />
und Gärten nach Essbarem abgesucht. Als willkommene Abwechslung<br />
fressen Igel auch Hunde- und Katzenfutter, das<br />
über Nacht draussen stehengelassen wurde.<br />
Die Paarungszeit des einzelgängerisch lebenden Igels liegt<br />
im April/Mai. Häufig ist zu dieser Zeit ein lautes Schnaufen<br />
und Fauchen zu hören, wenn die Männchen über grosse Distanzen<br />
umherstreifen, um paarungsbereite Weibchen zu finden.<br />
Diese sind zur Paarungszeit ortstreu und beanspruchen<br />
ein Revier von 3-5 ha. Zur Paarung legen die Weibchen ihre<br />
Stacheln eng an den Körper und drücken den Bauch an den<br />
Boden um die Männchen nicht zu verletzen. Nach 32-35<br />
Tagen werden drei bis acht Junge im Nest geboren. Junge<br />
Igel sind Nesthocker und verlassen mit drei bis vier Wochen<br />
zum ersten Mal das Nest, mit fünf bis acht Wochen werden<br />
sie selbständig. Zu diesem Zeitpunkt wiegen die Jungigel