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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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Verbreitung<br />

Auch die Feldmaus besitzt ein sehr grosses Verbreitungs -<br />

gebiet, das von der französischen Atlantikküste und Nordspanien<br />

über ganz Mitteleuropa bis nach Zentralrussland<br />

reicht. Sie fehlt in Irland, in England, Skandinavien und in<br />

weiten Teilen Südeuropas. Sie kommt vom Meeresniveau bis<br />

in hohe Gebirgslagen vor.<br />

In <strong>Liechtenstein</strong> fand VON LEHMANN (1967) die Feldmaus<br />

vorerst nur in den Tallagen bis etwa 700 m ü. M., später entdeckte<br />

er auch ein Vorkommen in Sareis. Heinz-Josef KNECHT<br />

(1971) fing die Feldmaus auch in Masescha und belegte<br />

damit, dass in <strong>Liechtenstein</strong> wie in anderen Teilen der Alpen<br />

eine Hochlagenpopulation vorkommt. Gross ist diese Hochlagenpopulation<br />

nicht, denn im Kleinsäugerprojekt 2007 bis<br />

2010 wurde in diesen Lagen nur eine einzige Feldmaus gefangen.<br />

Im benachbarten Graubünden (MÜLLER et al. 2010)<br />

lebt die Feldmaus in allen Höhenstufen von den Tallagen<br />

über die Wiesen der montanen und subalpinen Stufe bis<br />

hoch hinauf in das Grünland oberhalb der natürlichen Waldgrenze.<br />

Ältere Nachweise liegen auch aus dem Ruggeller<br />

Riet vor (WIEDEMEIER 1990).<br />

Abb. 166 Zur Verbreitung der Feldmaus liegen nur wenige<br />

Nachweise vor. Einerseits schliessen sich Erd- und Feldmaus<br />

gegenseitig aus, anderseits dürften die Bestände<br />

eher klein sein.<br />

2 1 0Kilometer<br />

Die relativ geringe Fundortzahl in <strong>Liechtenstein</strong> deutet auf<br />

eine heterogene Verteilung der Bestände im Talraum hin.<br />

Nur an zwei Standorten konnten mehrere Tiere in der gleichen<br />

Fallenreihe gefangen werden. Damit sind von der Feldmaus<br />

keine grösseren Schäden an den landwirtschaftlichen<br />

Kulturen zu erwarten.<br />

Lebensräume<br />

Die Vorkommen in <strong>Liechtenstein</strong> belegen die ausserordentliche<br />

ökologische Breite der Feldmaus. Immer wieder wird sie<br />

in der Rheinebene in relativ feuchten Gebieten angetroffen,<br />

so im Vaduzer Riet, einem Lebensraum mit grossflächigem<br />

Gebüsch und Unterholz. Die Weiden der Hochlagen sind<br />

auch in <strong>Liechtenstein</strong> eher trockene Standorte. VON LEHMANN<br />

(1982) war der Ansicht, dass in <strong>Liechtenstein</strong> zwei unabhängige<br />

Populationen bestehen, die Tieflandform, die sich an<br />

feuchte, waldfreie Gebiete angepasst hat und die Hochlandform,<br />

die auf den Wiesen und Weiden im Waldgrenzen -<br />

bereich und darüber lebt.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Damit die Feldmaus im Kulturland als Folge der Intensivierung<br />

der Nutzung nicht ausstirbt, ist sie auf Brachflächen<br />

verschiedenster Art wie Ackerrandstreifen, angelegte Buntbrachen<br />

etc. angewiesen. Im Gebirge sind ihre Vorkommen<br />

oft stark von der Art und der Intensität der Beweidung<br />

abhängig. Mässige Beweidung fördert ihr Vorkommen, intensive<br />

Beweidung führt zu Nahrungskonkurrenz und zur<br />

Zerstörung der Baue durch den Tritt des Weideviehs.<br />

Jürg Paul Müller<br />

Abb. 167 Die Ebene zwischen Schaan und Eschen bietet einen<br />

möglichen Lebensraum für die Feldmaus. Nachweise gelangen im<br />

Vaduzer Riet. (Foto: AWNL)<br />

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