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Layout 1 - Landesverwaltung Liechtenstein

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Lebensraum<br />

Wochenstuben- und übrige Sommerquartiere befinden sich<br />

hinter senkrechten Außenwandverkleidungen, in Zwischendächern,<br />

sowie hinter Fensterläden, Windbrettern und dergleichen.<br />

Bei Quartieren in Dachböden nutzen die Bartfledermäuse<br />

Hohlräume im Dachgebälk. Selten werden<br />

Quartiere in Baumhöhlen, unter loser Baumrinde oder in<br />

Mauerspalten gefunden. Die einzige <strong>Liechtenstein</strong>er Wochenstube<br />

hat ihr Quartier zwischen Dachtraufe und Traufbrett<br />

(HOCH, schriftl. Mitteilung). Zwei Quartiere mit Einzeltieren<br />

sind in einem Mauerspalt sowie in einem<br />

Fledermauskasten entdeckt worden. Den Winter verbringt<br />

die Bartfledermaus in Höhlen, Stollen und Kellern, selten<br />

auch in Felsspalten. Ihre Beute jagt die Art in Wäldern, an<br />

Waldrändern, um Hecken, Baumgruppen, locker mit Bäumen<br />

bestockten Flächen (zum Beispiel Obstgärten) sowie an<br />

Strassenlampen. Jagdgebiete erstrecken sich häufig entlang<br />

von Bachläufen und anderen Gewässern.<br />

Abb. 68 Trotz der wenigen Nachweise darf man davon<br />

ausgehen, dass die Bartfledermaus in <strong>Liechtenstein</strong> weit<br />

verbreitet ist.<br />

Kleine Bartfledermaus<br />

Wochenstube<br />

Sonstiges Quartier<br />

Netzfang Freiland<br />

Freifund<br />

2 1 0Kilometer<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Die geringen Kenntnisse über Quartiere und Bestandesgrösse<br />

lassen eine Beurteilung der Bestandesentwicklung für<br />

<strong>Liechtenstein</strong> nicht zu. Wie alle Fledermausarten, die bevorzugt<br />

Spaltquartiere an Gebäuden bewohnen, ist die Bartfledermaus<br />

gefährdet. Dachsanierungen, Renovierungen von<br />

Fassaden und dergleichen führen oftmals zur Zerstörung der<br />

Quartiere. Der gesetzliche Schutz der Quartiere kann in diesen<br />

Fällen nur greifen, wenn die Grundeigentümer über die<br />

Situation auch aufgeklärt werden. Neue Quartiere als Ersatz<br />

entstehen heute kaum mehr, weil bei Neubauten sämtliche<br />

Spalten und Fugen von vorneherein abgedichtet werden.<br />

Die Bartfledermaus benötigt geeignete Jagdlebensräume in<br />

der Nähe der Tagesquartiere. Eine kleinräumige Vernetzung<br />

kann durch den Erhalt oder die Neupflanzung von Hecken,<br />

Baumgruppen und Obstgärten gefördert werden. Beson -<br />

deres Augenmerk sollte zudem auf den Schutz naturnaher<br />

Ufergehölze, vor allem entlang von Waldbächen, gelegt<br />

werden, stellen diese doch beliebte Jagdgebiete der Bart -<br />

fledermaus dar.<br />

René Güttinger<br />

Abb. 69 Die Bartfledermaus findet an Wohnhäusern neuerer Bauart<br />

geeignete Spaltquartiere – so auch in Nendeln. Das Quartier befindet sich<br />

am mittleren Reihenhaus zwischen Dachtraufe und Traufbrett.<br />

(Foto: Silvio Hoch)<br />

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