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— CXIII —<br />

werthig erklärte, habe ich gelegentlich bereits<br />

an anderer Stelle e<strong>in</strong>gehend dargethan*). Dessen<br />

ungeachtet gilt den Protestanten die hl. Schrift,<br />

wenigstens <strong>in</strong> der Theorie, als alle<strong>in</strong>ige Quelle<br />

des Glaubens. Hierbei beschränkt die moderne<br />

liberale Richtung des Protestantismus die Autorität<br />

der hl. Schrift auf die Sittenlehre und giebt<br />

zu, dass dieselbe <strong>in</strong> Bezug auf Naturkunde und<br />

Geschichte menschlichen Irrthümern unterworfen<br />

sei. Es liegt auf der Hand, dass es der Würde<br />

und Majestät Gottes zuwider ist, die Lehren<br />

und Yorschriften se<strong>in</strong>er ewigen Wahrheit durch<br />

Vermischung mit Irrthümern zu beflecken. Entweder<br />

ist die hl. Schrift das Wort Gottes, dann<br />

ist sie ohne allen Irrthum und alles, was sie<br />

sagt, ist ausnahmslos wahr, oder sie ist nicht<br />

das Wort Gottes, und dann hat sie ke<strong>in</strong>e grössere<br />

Autorität zu beanspruchen als irgend e<strong>in</strong> anderes<br />

von Menschen verfasstes Buch. Dieselbe Unklarheit,<br />

welche den protestantischen Offenbarungsbegriff<br />

bezüglich der hl. Schrift kennzeichnet,<br />

ist ihm auch <strong>in</strong> betreff der Tradition<br />

eigen. Schon dar<strong>in</strong> liegt von vornhere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Inconsequenz, dass der Protestantismus die hl.<br />

Schrift als Glaubensquelle anerkennt, die Tradition<br />

aber verwirft. Von wo haben die Refor-<br />

, matoren die hl. Schrift erhalten? E<strong>in</strong>zig und<br />

alle<strong>in</strong> aus der Tradition der katholischen Kirche.<br />

Wenn nun die kirchliche Tradition dem Irrthum<br />

unterworfen ist, dann kann vielleicht gerade die<br />

Lehre dieser Tradition über die göttliche Autorität<br />

der hl. Schrift irrthümlich se<strong>in</strong> und es bliebe<br />

*) Antwort auf die Schrift des Domcap. Röhm pp., S. 8.<br />

VIII

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