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— CXXI —
In der Lehre von der Verehrung der Heiligen
stimmt die römische Kirche mit der orthodoxen
und den übrigen orientalischen Kirchen überein,
im Gegensatze zu den Protestanten. Da dies
besonders von altkatholischer Seite, wie aus
dem mehrfach citirten Vortrage des Herrn
Pfarrers Götz hervorgeht, nicht genügend gewürdigt
zu werden scheint, so muss, um jedes
Missverständniss zu vermeiden, hier in Kürze
darauf eingegangen werden. In dem Vortrage
wird, allerdings keineswegs in böser Absicht,
sondern vielmehr in wohlwollender, herablassender
und entschuldigender Weise der russischen
Kirche auch bezüglich dieses Punktes
eine grosse Unklarheit und Unsicherheit zur
Last gelegt, indem behauptet wird, die russische
Kirche verehre zwar die Mutter Gottes, habe
diese Verehrung aber nicht, wie die römische,
dogmatisirt. Dem gegenüber ist bereits in den
״Dogmatischen Erörterungen", S. 28, und den
״Bitt-, Dank- und Weihegottesdiensten", S.
XCVHI—XCIX, darauf hingewiesen, dass nach
der officiellen Lehre der orthodoxen orientalischen
Kirche, wie sie in den Grammata der
orientalischen Patriarchen (Antwort auf Frage 3)
dargelegt ist, der hl. Mutter Gottes eine besonders
hohe Verehrung (υπερδουλεία) zukommt,
während den Heiligen, ihren Bildern und Reliquien
Verehrung (δουλεία) gebührt. Einen besonderen
Gegensatz zwischen der Orthodoxie
und der Lehre der römischen Kirche glaubte
Redner darin zu finden, dass in der römischen
Kirche der Glaube an die leibliche Himmelfahrt
der allerheiligsten Gottesgebärerin herrsche,
während seiner Behauptung nach diese Lehre