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Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung Transnationales Lernen

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in <strong>der</strong> Migrationsgesellschaft plural; sie ist es von Beginn an.“ 349 , sagt er und beschäftigt<br />

sich mit <strong>der</strong> Möglichkeit einer dissensualen Position in Bezug auf die Geschichte<br />

<strong>der</strong> nazistischen Massenverbrechen. Als Bildungsziel bezeichnet er in diesem Zusammenhang<br />

eine „Solidarität unter Unverschwisterten“. 350 Darauf werden wir noch<br />

zurückkommen.<br />

I.3.5<br />

Das Dazwischen in <strong>der</strong> Kultur- und <strong>Geschichtsvermittlung</strong><br />

Als verhältnismäßig junge Bezeichnung für die Geschichtsarbeit an <strong>der</strong> Schnittstelle<br />

von Bildung und Wissensproduktion ist <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> <strong>Geschichtsvermittlung</strong> in den<br />

letzten Jahren zunehmend in Gebrauch (und zwar sowohl im schulischen Kontext als<br />

auch vor allem in jenem zeithistorischer Ausstellungen sowie in <strong>der</strong> Gedenkstättenpädagogik).<br />

Eingang fand dieser in den Bereich des historischen <strong>Lernen</strong>s über die<br />

Museologie und die Ausstellungspraxis: Unter <strong>der</strong> Selbstbezeichnung „Kunst- und<br />

Kulturvermittlung“ finden seit den frühen 1990er Jahren zahlreiche Bildungsprojekte,<br />

Führungen und Publikumsaktivitäten in Museen und Ausstellungen statt. Der Begriff<br />

entstand vor dem Hintergrund von Aktualisierungsbestrebungen des Feldes (zunächst<br />

vor allem im Kunstfeld, aber bald auch in vielen an<strong>der</strong>en musealen Bereichen) in<br />

Anlehnung an die und gleichzeitiger Abgrenzung von <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Museumspädagogik.<br />

Als „VermittlerInnen“ verstanden und verstehen sich VertreterInnen einer<br />

jüngeren Generation von AkteurInnen im Ausstellungsbereich: Sie begreifen ihre diskursive<br />

Praxis als eigenständiges Berufsfeld im Kontext von Museen und Ausstellungen.<br />

Sie verfolgen eine angewandte Praxis, zwischen Kritik und Dienstleistung: So<br />

reklamieren sie einerseits AutorInnenschaft für ihr Sprechen, agieren dabei an<strong>der</strong>erseits<br />

jedoch bewusst immer innerhalb von konkreten Rahmenbedingungen, die durch<br />

die Institution, ihre Objekte und Quellen sowie vor allem durch ihre BesucherInnen<br />

definiert werden. Vermittlung ist daher we<strong>der</strong> als bloß dienende Weitergabe institutionellen<br />

Wissens noch als völlig freie Meinungsäußerung noch als ein bruchloses Übertragen<br />

von Informationen vorzustellen: „In <strong>der</strong> Vermittlung steckt die Mitte, das Dazwischen.“<br />

351 , schreibt die Kunstvermittlerin Eva Sturm:<br />

349 Ebda.<br />

350 Ebda.<br />

351 Eva Sturm, Vom Schießen und Getroffen-Werden. Kunstpädagogik und Kunstvermittlung „von Kunst aus“,<br />

105

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