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Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung Transnationales Lernen

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andum of Un<strong>der</strong>standing on Cultural and Educational Cooperation“ 247 zwischen<br />

Österreich und Israel die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit im Hinblick<br />

auf Bildungsaustausch (u. a. ein österreichisch-israelischer Schulbuchdialog nach dem<br />

Vorbild Deutschlands) und die Entwicklung von Forschungs- und Bildungsinitiativen<br />

zur Holocaust Education. 1999 wurde auf dieser Basis die Plattform erinnern.at<br />

gegründet. 248 Der eng mit dem Unterrichtsministerium verbundene Verein beschreibt<br />

sich auf seiner Website folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Der Verein ‚Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart’ – kurz ‚erinnern.at’ – ist<br />

ein Vermittlungsprojekt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur für Lehrende an österreichischen<br />

Schulen. Es will den Transfer von historischem und methodisch-didaktischem Wissen för<strong>der</strong>n<br />

sowie seine Bedeutung für die Gegenwart reflektieren. <strong>Lernen</strong>de sollen sowohl Kenntnisse erwerben<br />

als auch ethisch sensibilisiert werden.“ 249<br />

Wesentlicher Teil <strong>der</strong> Tätigkeit von erinnern.at sind Seminare zur Fortbildung österreichischer<br />

LehrerInnen in Yad Vashem, die im Auftrag des Unterrichtsministeriums<br />

organisiert und begleitet werden. Seit November 2000 finden jährlich zwei solcher<br />

LehrerInnen-Fortbildungsseminare an <strong>der</strong> International School for Holocaust Studies<br />

in Yad Vashem statt. Dabei geht es um eine Verbreitung <strong>der</strong> Methoden und Ansätze:<br />

„Die Absolvent/innen sollen in <strong>der</strong> Folge als MultiplikatorInnen wirken und ihre Kenntnisse und<br />

Erfahrungen nicht nur in ihrer täglichen Arbeit, son<strong>der</strong>n darüber hinaus in Folgeveranstaltungen,<br />

regionalen Seminaren, schulinternen Fortbildungsveranstaltungen und im Rahmen des österreichweiten<br />

Netzwerks von erinnern.at nutzbar machen.“ 250<br />

Erinnern.at ist seither zu einer bedeutenden Schnittstelle zwischen dem Diskurs <strong>der</strong><br />

Holocaust Education und den Schulen geworden.<br />

Anhand zahlreicher transnationaler und teilweise durchaus gouvernementaler Initiativen<br />

war es also gelungen, die Holocaust Education seit den 1990er Jahren zunehmend<br />

im postnazistischen Bildungsbereich Deutschlands und Österreichs zu etablieren.<br />

Doch lassen sich die in den USA und Israel 251 entwickelten Strategien einer<br />

bedingungen können <strong>der</strong> Zusammenbruch des Opfer-Mythos Ende <strong>der</strong> 1980er-, Anfang <strong>der</strong> 1990er-Jahre und<br />

die daraus hervorgegangenen vergangenheitspolitischen Umbrüche, internationale Verpflichtungen, die rund<br />

um 2000 eingegangen wurden, und eine internationale Tendenz <strong>der</strong> verstärkten Beschäftigung mit dem Holocaust,<br />

die Globalisierung und Universalisierung des Holocausts, genannt werden.“ Ebda., S. 115 f.<br />

247 http://bilaterales.bmukk.gv.at/tools/upload/bilaterales_dok_1471.pdf.<br />

248 Vgl. Werner Dreier, _erinnern.at_. Historisch-politische Bildung über Nationalsozialismus und Holocaust, in:<br />

Dokumentationsarchiv des österreichischen Wi<strong>der</strong>standes (Hg.), Jahrbuch 2010, Vermittlungsarbeit mit<br />

Jugendlichen und Erwachsenen, Wien 2010, S. 26–37, hier S. 26.<br />

249 http://www.erinnern.at/bundeslaen<strong>der</strong>/oesterreich/zu-erinnern-at (20.01.2012).<br />

250 http://www.erinnern.at/bundeslaen<strong>der</strong>/oesterreich/aktivitaten/Seminare_in_Israel/Allgemeine%20<br />

Informationen%20zu%20den%20Seminaren/seminare-in-israel (20.01.2012).<br />

251 Matthias Heyl beschreibt die Bedeutung <strong>der</strong> Holocaust Education in Israel folgen<strong>der</strong>maßen: „In <strong>der</strong> israelischen<br />

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