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Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung Transnationales Lernen

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<strong>der</strong> diese basieren, grundlegend in Frage und durchkreuzt sie. 40 Diese Radikalisierung<br />

<strong>der</strong> Vorsilbe „trans-“ bildet den Hintergrund für ihren Gebrauch in dieser Arbeit.<br />

Somit soll also unter „Transdisziplinarität“ nicht bloß die Überschreitung existieren<strong>der</strong><br />

wissenschaftlicher Disziplinen und ihre Verknüpfung miteinan<strong>der</strong> bezeichnet werden.<br />

Vielmehr soll auf <strong>der</strong> Basis bestehen<strong>der</strong> Diskussionen und Erfahrungen in Theorie<br />

und Praxis ein Handlungsraum hergestellt werden, <strong>der</strong> disziplinäre Grenzen ebenso<br />

durchkreuzt wie gängige Unterscheidungen <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Reproduktion<br />

von Wissen (<strong>der</strong> wissenschaftlichen Theorie und <strong>der</strong> vermittelnden Praxis) und dabei<br />

die Verstricktheit des Wissens in historische und gesellschaftliche Zusammenhänge<br />

selbst thematisiert.<br />

„Transnational“ wie<strong>der</strong>um soll nicht die Zusammenschau unterschiedlicher<br />

Nationalgeschichten o<strong>der</strong> die bloße Überschreitung des nationalen Horizonts bezeichnen,<br />

son<strong>der</strong>n einen Raum für die Infragestellung, Durchkreuzung und Unterwan<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> nationalen Geschichtsschreibung und <strong>Geschichtsvermittlung</strong> eröffnen. Dabei<br />

sollen allerdings wie<strong>der</strong>um auch Kämpfe und Funktionen nationaler Geschichtsschreibungen<br />

und Vermittlungsformen in den Blick geraten.<br />

40<br />

Vgl. Persson Perry Baumgartinger (Hg.), queeropedia [print], Wien 2007. Persson Perry Baumgartinger<br />

beschreibt queeropedia [print] als „kritisches Nachschlagewerk, das die Autoritätsmacht einzelner Lexika<br />

kritisiert und diese Macht versucht aufzulösen. Aufzulösen, indem einem Begriff nicht eine ‚einzig richtige’<br />

Definition zugeordnet wird, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> Eintrag mehrere Konkretisierungsmöglichkeiten bekommt.“ Ebda.,<br />

S. 8. Die untenstehenden Zitate sind also zur Definition von trans* bzw. Transgen<strong>der</strong> verkürzt und ungenügend.<br />

Sie sollen hier nur einen Eindruck über die dekonstruktive Funktion geben, die <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> Vorsilbe zur<br />

Selbstbezeichnung in <strong>der</strong> Queer-Theorie entfaltet: „Die Vorsilbe Trans zeigt an, dass etwas ‚jenseits, über,<br />

darüber hinaus’ ist. Trans, trangen<strong>der</strong>, transidentisch o<strong>der</strong> transsexuell […] bezeichnet eine (Geschlechts-)Identität,<br />

die sich definiert über Faktoren, die über die sexuell-biologischen hinausgehen bzw. sich im Gegensatz zu<br />

diesen sieht.“, zit. nach ebda., S. 109. „Transgen<strong>der</strong>: An umbrella term that includes transsexuals, transvestites,<br />

intersexed people, and just about anybody else who doesn’t conform to the tradtional model of sex/gen<strong>der</strong>“, zit.<br />

nach ebda., S. 115.<br />

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