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Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung Transnationales Lernen

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sich. Eine beson<strong>der</strong>s herausfor<strong>der</strong>nde Aporie ist dabei – wie wir gesehen haben – die<br />

Frage, wie die Monoperspektivität des Nationalstaatsparadigmas herausgefor<strong>der</strong>t werden<br />

kann, ohne dabei wie<strong>der</strong>um ethnisierende Zuschreibungen und Differenzen zu<br />

produzieren.<br />

In unserem Projekt war es uns wichtig, Rahmenbedingungen zu entwickeln,<br />

die möglichst viele bewusste o<strong>der</strong> unbewusste Homogenisierungen vermeiden und<br />

dennoch nicht über von uns vorgegebene gesellschaftliche Identifizierungen strukturiert<br />

sein sollten. Auch wenn uns während des Projekts immer wie<strong>der</strong> sehr praktisch<br />

(und zuweilen durchaus schmerzlich) bewusst wurde, dass wir dabei in die Fallen<br />

hegemonialer Geschichtsschreibungen und ihrer Ausschlüsse tappten und uns in<br />

Diversitätsphantasien und habituelle Zuschreibungen verstrickten, versuchten wir,<br />

Ziele, Zugänge und Methoden zu entwickeln, die das Dilemma zwischen Homogenisierung<br />

und Differenzierung unterlaufen.<br />

Vor diesem Hintergrund entwickelten wir eine offene Projektstruktur, bei <strong>der</strong> die<br />

Jugendlichen an möglichst vielen Stellen des Projekts wesentlich an dessen Verlauf<br />

beteiligt waren. Diese war im Projekt so angelegt, dass wir anhand von Ausstellungsbesuchen<br />

und Inputs zwar Inhalte anboten, dabei aber einen Ablauf vorschlugen,<br />

in dem die SchülerInnen ihre eigenen Fragen verfolgen konnten. Fest stand bloß, dass<br />

das Projekt innerhalb des Themenkomplexes Nazismus, Holocaust und Zweiter<br />

Weltkrieg angesiedelt sein sollte. Welche konkreten Aspekte und Fragen in diesem<br />

Zusammenhang behandelt werden, sollte sich erst im Zuge des Projektprozesses<br />

herausstellen.<br />

Zwei wesentliche Mittel dafür waren die Entwicklung eigener Recherchefragen<br />

von Seiten <strong>der</strong> SchülerInnen und die Einbeziehung von ExpertInnen zu genau<br />

diesen Fragen. Auf diese Weise sollte eine Formulierung von Schwerpunkten durch<br />

die SchülerInnen selbst möglich werden. Anhand von dieser grundsätzlich ergebnisoffenen<br />

Methode sollte die titelgebende Frage des Projekts, „Und was hat das mit mir<br />

zu tun?“, jeweils spezifisch und unterschiedlich konkretisiert werden können. Ähnlich<br />

wie bei Forschungsfragen und Arbeitsthemen in <strong>der</strong> Wissenschaft stellte sich diese<br />

Frage im Laufe des Projekts immer wie<strong>der</strong> und konnte immer wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s beantwortet<br />

werden. Die konkrete Formulierung <strong>der</strong> Forschungsfragen erfolgte in Zusammenarbeit<br />

zwischen den SchülerInnen, den WissenschafterInnen, den VermittlerInnen<br />

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