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Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung Transnationales Lernen

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II<br />

<strong>Geschichtsvermittlung</strong> als Kontaktzone<br />

Nach diesem Überblick über die Literatur geht es nun im zweiten Teil dieser Arbeit<br />

um die konkrete Vermittlungsarbeit. Was geschieht, wenn in <strong>der</strong> <strong>Geschichtsvermittlung</strong><br />

offene Prozesse ausgelöst werden? Welche Methoden können in <strong>der</strong> Kontaktzone<br />

angewandt werden? Welche Reaktionen und welche Konflikte sind damit verbunden?<br />

Inwieweit interessieren sich SchülerInnen überhaupt dafür? Aus den Erfahrungen<br />

eines zweijährigen Projekts sollen in <strong>der</strong> Folge Schlüsse für Theorie und<br />

Praxis <strong>der</strong> <strong>Geschichtsvermittlung</strong> gezogen werden.<br />

II.1<br />

Erfahrungen<br />

Von September 2009 bis Juni 2011 arbeiteten wir als transdisziplinäres Projektteam<br />

aus VermittlerInnen und WissenschafterInnen im Rahmen des Projekts „Und was hat<br />

das mit mir zu tun?“ 353 mit Jugendlichen an Vermittlungsformen zum Nazismus und<br />

den Massenverbrechen <strong>der</strong> Nazis in <strong>der</strong> Migrationsgesellschaft. Das Projekt verschränkte<br />

Vermittlung und Forschung mit dem Ziel, Beiträge zu <strong>der</strong>zeit lebhaft<br />

diskutierten Fragestellungen in Geschichtswissenschaft, Pädagogik, Museologie,<br />

empirischer Sozialwissenschaft und Migrationsforschung zu erarbeiten. Zwei Jahre<br />

lang gingen SchülerInnen des Brigittenauer Gymnasiums in dem Projekt ihren eigenen<br />

Fragen an die Zeitgeschichte nach und entwickelten Interventionen in die an ihrer<br />

Schule angesiedelte Gedenkstätte. Zusammen mit WissenschafterInnen, LehrerInnen<br />

354 , VermittlerInnen und GestalterInnen wurden Wissensformen ausgetauscht und<br />

zusammengeführt und neue Ansätze für Forschung und Vermittlung entwickelt. Die<br />

Schule wurde dabei nicht nur zum Ort <strong>der</strong> Untersuchung, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Wissensproduktion.<br />

Hier sollen nun unsere Erfahrungen und Ergebnisse reflektiert werden. Zunächst<br />

werden das Setting des Projekts, Ziele und Erwartungen, theoretische Hinter-<br />

353 Renate Höllwart, Elke Smodics-Kuscher, Nora Sternfeld und Ines Garnitschnig (Sozialwissenschafterin)<br />

gemeinsam mit Dirk Rupnow (Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck). Das Projekt wurde von Büro<br />

trafo.K im Rahmen des För<strong>der</strong>programms Sparkling Science des Bundesministeriums für Wissenschaft und<br />

Forschung durchgeführt. http://www.sparklingscience.at.<br />

354 Die beteiligten LehrerInnen für Geschichte und politische Bildung waren Renate Pražak, Heldis Stepanik-Kögl<br />

und Michael Zahradnik. Ermöglicht wurde diese Zusammenarbeit auch durch die Unterstützung <strong>der</strong> Direktorin,<br />

Margaret Witek.<br />

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