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Auch der Amtsgerichtsrat Bruntsch - früher Amtsgerichtsrat beim Sondergericht Freiberg und<br />

Referent für Hochverratssachen im Nazi-Justizministerium - amtiert in dieser Stadt.<br />

…IN BIELEFELD…<br />

In Bielefeld, das nur ein Viertel soviel Einwohner hat wie Dortmund, sieht das Bild der<br />

„gereinigten Justiz“ noch übler aus. Der dortige Oberstaatsanwalt Depenbrock war schon zur<br />

Zeit Hitlers Ankläger beim Sondergericht der gleichen Stadt. Der Erste Staatsanwalt<br />

Bellwinkel war sogar Staatsanwalt beim „Volksgerichtshof“. Bellwinkel hat unter anderem<br />

das Todesurteil gegen den Erfurter Kammermusiker Ernst Fink erwirkt. Der Grund: Fink<br />

hatte zwei Bilder des „Führers“ zerschnitten.<br />

Der Erste Staatsanwalt Dr. Josef Glunz war Staatsanwalt beim Sondergericht Essen. Sein<br />

ranggleicher Kollege Hagmann und Staatsanwalt Hans Köhne waren Ankläger in<br />

„Rassenschandesachen“ in Dortmund. Landgerichtsdirektor Huber gewann seine Erfahrung<br />

als Landgerichtsrat beim Sondergericht Dortmund, Landgerichtsdirektor Dr. Keil als<br />

Kriegsgerichtsrat, Landgerichtsdirektor Dr. Kuhlmann als Oberfeldrichter, Oberamtsrichter<br />

Strümpler als Oberlandesgerichtsrat beim Sondergericht Bielefeld, Amtsgerichtsrat<br />

Oldenburg in gleicher Position beim Sondergericht Prenzlau. Am 26. November 1943<br />

verurteilte Oldenburg den Landarbeiter Friedrich Wilhelm Bartelt zum Tode, weil er sich<br />

nach einem Fliegerangriff ein paar Sachen im Werte von etwa 15 RM angeeig<strong>net</strong> hatte.<br />

Von den Bielefelder Landgerichtsräten, Oberamtsrichtern und Amtsgerichtsräten, die ihrem<br />

„Führer“ bei Kriegs- und Sondergerichten gedient haben, sei an dieser Stelle noch<br />

Landgerichtsrat Dr. Regis erwähnt: Er steht auf der internationalen Kriegsverbrecherliste<br />

(Nr. 40/142). Selbst das berüchtigte Gefangenenlager Oberems und die Haftanstalt Bielefeld<br />

werden von einem ehemaligen Oberfeldrichter, Regierungsdirektor Dr. Bernd Holl, geleitet.<br />

…IN BOCHUM…<br />

Auch Bochum gehört zum Oberlandesgerichtsbezirk Hamm. Diese Kohle- und Eisen-Stadt ist<br />

halb so groß wie Dortmund; aber es sitzen hier noch mehr ehemalige Kriegs- und<br />

Sonderrichter als in Dortmund. Auf den Posten des Leiters des Strafgefängnisses und der<br />

Untersuchungshaftanstalt wurde ein Mann geschoben, der als Erster Staatsanwalt für<br />

politische Straf Sachen in der tschechisch-böhmischen Bezirksstadt Leitmeritz (Litomerice)<br />

für die faschistischen Okkupanten tätig war, Oberregierungsrat Heinz Esser.<br />

Der Oberstaatsanwalt Dr. Hüntemann war ebenfalls in der Kriegszeit Staatsanwalt für<br />

politische Strafsachen, und zwar beim Oberlandesgericht Hamm. Sein Kollege,<br />

Oberstaatsanwalt Schäper, war Ankläger beim Sondergericht Brunn (Brno). Vier Todesurteile<br />

„wegen Feindbegünstigung“ - also wegen Begünstigung von Tschechen durch Tschechen! -<br />

erwirkte er allein am 23. Februar 1944. Staatsanwalt Sernau war bereits Staatanwalt beim<br />

Sondergericht Dortmund, der Landgerichtsdirektor Dr. Boes Landgerichtsrat beim<br />

Sondergericht Essen, die Landgerichtsdirektoren Hänert und Dr. Witzig waren<br />

Kriegsgerichtsräte. Durch Hänerts Richtspruch wurde noch am 6.März 1945 Gerhad Wagner<br />

erschossen. Hänert hatte ihn zwei Tage vorher „wegen Feigheit“ zum Tode verurteilt.<br />

Oberamtsrichter Schmiedeberg war Staatsanwalt beim Sondergericht Stettin (Szczecin) und<br />

Amtsgerichtsrat Wallis Oberstabsrichter der 8. Division Oppeln (Opole).<br />

…IN MÜNSTER…

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