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„Gleichzeitig hat Heeresgruppe B entsprechend besonderer Anweisung alle Vorbereitungen<br />

zu sofortigem Einrücken in holländisches und belgisches Gebiet zu treffen, falls die politische<br />

Lage es erfordert. Den Befehl zum Einrücken gibt OKH. Bis dahin ist jede Grenzverletzung<br />

holländischen oder belgischen Gebiets peinlichst zu vermeiden.“<br />

Die Praktiken der faschistischen Kriegführung unterstützte Heusinger auch bei der<br />

Vorbereitung des Überfalls auf Jugoslawien, der den Decknamen „Marita“ trug. In einer<br />

„Geheimen Kommandosache“ vom 27. März 1941 über eine Lagebesprechung zu<br />

Jugoslawien, an der Heusinger teilnahm, heißt es:<br />

„Führer ist entschlossen, ohne mögliche Loyalitätserklärungen… alle Vorbereitungen zu<br />

treffen, um Jugoslawien militärisch und als Staatsgebilde zu zerschlagen… Es kommt darauf<br />

an, daß so schnell wie möglich gehandelt wird … Politisch ist es besonders wichtig, daß der<br />

Schlag gegen Jugoslawien mit unerbittlicher Härte geführt und die militärische Zerschlagung<br />

in einem Blitzunternehmen durchgeführt wird… In diesem Zusammenhang muß der Beginn<br />

der Barbarossa-Unternehmung bis zu 4 Wochen verschoben werden.“ (H. A. Jacobsen, 1939-<br />

1945, Der zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten, Wehr und Wissen,<br />

Verlagsgesellschaft Darmstadt 1959, S. 202)<br />

Heusinger plante aber nicht nur die Überfälle der Faschisten, sondern leitete unmittelbar auch<br />

den Einsatz der faschistischen Wehrmacht gegen unschuldige Frauen, Kinder und Greise in<br />

den überfallenen Ländern im Rahmen der „Bandenbekämpfung“' und bei der Anwendung der<br />

„Taktik der verbrannten Erde“.<br />

So ließ die Operationsabteilung des Heeres, deren Chef Heusinger war, als „Vergeltung“ für<br />

einen am 28. August 1942 erfolgten Angriff sowjetischer Partisanen gegen die<br />

Eisenbahnstation Slawnoje und die dort stationierte Garnison der faschistischen Polizei und<br />

Gestapo über 100 Geiseln, darunter Frauen, Greise, Kinder und Jugendliche, ermorden. In<br />

dem Telegramm Nr. 11 027/42 ss der Operationsabteilung des Heeres an das Oberkommando<br />

der Heeresgruppe Mitte heißt es:<br />

„Der Führer fordert Vergeltungsmaßnahmen mit Anwendung schärfster<br />

Abschreckungsmaßnahmen wegen des Überfalls der Partisanen auf Slawnoje. Über die<br />

getroffenen Maßnahmen ist zu berichten.“<br />

Heusinger, Mitwisser des Sprengstoff-Attentats auf Hitler, wurde nicht etwa wie alle anderen<br />

auch nur entfernt Beteiligten erschossen oder dem Henker ausgeliefert, sondern nach seiner<br />

kurzen Haft von Hitler persönlich empfangen und rehabilitiert. Über eine von Heusinger<br />

während seiner Haftzeit verfaßte „Denkschrift“ äußerte Hitler:<br />

„Ich habe Ihre Denkschrift aus der Haft studiert. Ich danke Ihnen dafür.“ (A. Heusinger,<br />

Befehl im Widerstreit, Tübingen, S. 236)<br />

In dieser Denkschrift für den „Endsieg“ empfahl Heusinger, als neues Kanonenfutter die 15-<br />

und 16jährigen sowie alle älteren Jahrgänge bis zu 60 Jahren einzuziehen. Ende September<br />

1944 wurde Heusinger „rehabilitiert“ - Mitte Oktober 1944 befahl Hitler die Aufstellung des<br />

Volkssturmes.<br />

Während seiner „Kriegsgefangenschaft“ war Heusinger ständiger Ratgeber der<br />

kriegshistorischen Abteilung der US-Armee, wertete „Erfahrungen“ aus und bereitete sich so<br />

für zukünftige Aufgaben vor.

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