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378<br />

Während von den faschistischen Machthabern das Abhören ausländischer Sender generell<br />

verboten war und Hunderte von Todesurteilen allein aus diesem Grunde verhängt worden<br />

sind, erhielt Lemmer eine entsprechende Genehmigung des Goebbels-Ministeriums.<br />

Als Vertrauensmann des faschistischen Außenministers Ribbentrop begleitete Lemmer im<br />

Jahre 1942 den japanischen Botschafter in Berlin, Oshima, auf dessen Reise durch<br />

Südosteuropa. Ziel dieser Reise war die stärkere Einbeziehung der Satellitenstaaten<br />

Deutschlands in die angeschlagene faschistische Kriegspolitik. Lemmer hatte die Aufgabe,<br />

diese Reise zu überwachen und vertrauliche Berichte an Nazi-Dienststellen zu geben.<br />

Goebbels schreibt darüber in seinem Tagebuch:<br />

„23. April 1942 (Donnerstag): Der frühere demokratische Reichstagsabgeord<strong>net</strong>e Lemmer,<br />

der jetzt als Auslandsjournalist in Berlin sitzt, hat mit Oshima eine Südostreise angetreten. Er<br />

gibt uns darüber einen ausführlichen Bericht, dem man entnehmen kann, daß sich Oshima<br />

außerordentlich tatkräftig für die Achsenpolitik eingesetzt hat.“ (Goebbels-Tagebücher,<br />

Atlantis-Verlag, Zürich 1948, S. 170)<br />

Lemmer wurde vom Ostministerium, vom Auswärtigen Amt und vom<br />

Propagandaministerium in jene besetzten Länder entsandt, in denen die Okkupanten<br />

besonders grausam wüteten. Entgegen seinen Behauptungen, daß er „in Ungnade gefallen“<br />

sei, erschien er noch 1944 der Nazi-Führung als der geeig<strong>net</strong>e Mann, um in besonderem<br />

Auftrage nach Riga zu fahren und die zunehmende Empörung des Auslandes über die<br />

faschistischen Verbrechen zu beschwichtigen sowie die Ausrottungspolitik zu verherrlichen.<br />

(Siehe Tafel 44 und 45, Deutsches Zentralarchiv Potsdam, Bestand: Auswärtiges Amt, Nr. 26<br />

106; Lettisches Zentralarchiv Riga, Bestand: „Reichskommissariat Ostland)“<br />

Krüger, Hans<br />

EIN BLUTRICHTER HITLERS<br />

heute:<br />

Bis 1965 CDU-Bundestagsabgeord<strong>net</strong>er, Rechtsanwalt, Vorgänger Lemmers im Amt des<br />

„Vertriebenenministers“.<br />

Der Vorgänger Lemmers als Minister für „Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte“<br />

war Dr. Hans Krüger. Er hatte sich im Auftrage der CDU als langjähriger BdV-Präsident mit<br />

der Durchsetzung des Revanchismus befaßt. Über den Einfluß, den dieser Mann hatte,<br />

schreibt die „Rheinische Post“ (CDU): „Kaum eine Regierungserklärung wurde in den letzten<br />

Jahren von Bonn konzipiert, für die nicht der erste und bisher einzige BdV-Präsident Krüger<br />

im Kanzleramt, meist unbemerkt von der Öffentlichkeit, vorgesprochen und Wünsche<br />

geäußert hätte, die dann mehr - oder minderdeutlichen Niederschlag fanden.“ (Rheinische<br />

Post, Düsseldorf, 18. November 1963)<br />

Schon nach dreimonatiger Amtszeit mußte Erhard seinen „Vertriebenenminister“ jedoch auf<br />

Grund von Enthüllungen der DDR über die Nazi-Vergangenheit Krügers und seine Tätigkeit<br />

als Sonderrichter in Konitz (Chojnice/Polen) entlassen. (Vgl. Bonner Revanchistenallianz<br />

gegen Entspannung und Abrüstung, Nationalrat der Nationalen Front, Berlin 1963)<br />

Schon im Jahre 1923 hatte sich Krüger zu Hitler bekannt und nach eigenen Angaben im<br />

Lebenslauf am 9. November 1923 am Hitlerputsch gegen die Weimarer Republik<br />

teilgenommen. Sofort nach der Machtergreifung des Faschismus wurde er Mitglied der

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