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BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

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„Über Gräber vorwärts!“<br />

Tod und Vernichtung, brennende Städte und Dörfer markierten den Weg der in Polen<br />

eingefallenen Armeen. Das Vernichtungswerk war so gründlich, „daß man auch bei<br />

schnellem Durchfahren glaubte, versengt zu werden“. Hand in Hand damit begann der Terror<br />

der faschistischen Okkupanten gegen die Zivilbevölkerung. „In diesem Dort Polichno führten<br />

wir übrigens zum erstenmal ein Verfahren zur unmittelbaren Sicherung der Nachtruhe durch,<br />

was dann später zur Regel wurde und sich sehr bewährt hat. Sämtliche Dorfbewohner, die<br />

zurückgeblieben waren, wurden in einem großen Hof zusammengetrieben und für die Nacht<br />

eingesperrt…“<br />

Von Kielmansegg rekelte sich im Amtssessel des früheren polnischen Staatspräsidenten und<br />

triumphierte:<br />

„Ich saß auf dem Stuhl des Oberhauptes eines Staates, den wir nicht nur einfach militärisch<br />

besiegt hatten, sondern der durch unseren Sieg ausgelöscht war aus der Geschichte, entgegen<br />

deren Sinn er, künstlich ins Leben gerufen, zwanzig Jahre lang versucht hatte, zu<br />

existieren…“<br />

Als es gegen Luxemburg, Belgien, die Niederlande und Frankreich „endlich losging“, jubelte<br />

er über die Bombardierung von Sedan:<br />

„Vier Stunden dauerte dieses großartige, überwältigende Schauspiel… Ein wunderbares Bild<br />

entwickelt sich vor unseren Augen. An dem brennenden Avancon vorbei, auf dem noch das<br />

Feuer der deutschen Artillerie liegt, walzen die Panzer jeden Widerstand vor sich nieder …“<br />

Von Kielmanseggs Devise lautete: „‚Über Gräber vorwärts!’ In diesem Augenblick können<br />

wir uns mit berechtigtem Stolz und in tiefer Freude sagen, daß wir im Begriff sind, dieses<br />

Wort in einem wunderbaren Sinn wahrzumachen.“ Im Siegestaumel des faschistischen<br />

Aggressors triumphierte Kielmansegg nach der Kapitulation des „Erbfeindes Frankreich“:<br />

„Keine zehn Jahre war es her, daß noch die Trikolore auf dem Ehrenbreitstein flatterte. Daß<br />

es seit dem Tag, wo sie dort niederging, nur zehn Jahre weniger zehn Tage sein würden, wo<br />

Frankreich zerschmettert und besiegt den Waffenstillstand des Jahres 1940 im Walde von<br />

Compiegne unterzeichnen würde, das ahnte allerdings keiner von uns an diesem 11. Mai.“<br />

Vom Rassenwahn getrieben<br />

Rassenwahn und Herrenmenschentum ziehen sich wie ein roter Faden durch das Machwerk<br />

des Grafen Kielmansegg. So schrieb er im „Stürmer“-Jargon auf Seite 61 über eine polnische<br />

Ortschaft: „Die Häuser starrten vor Schmutz, die Luft war kaum zu atmen. Erklärlich wurde<br />

das, wenn man die fast durchweg jüdischen Einwohner sah.“<br />

In Frankreich, meinte er, herrsche „eine Atmosphäre der Verwahrlosung und der<br />

Verkommenheit“. Es mache den „Eindruck eines stehengebliebenen Volkes“ und sei ein<br />

„leeres Land“. Deshalb: „‚Raum ohne Volk’ - Frankreich… ‚Volk ohne Raum’ -<br />

Deutschland.“<br />

Das Rezept zur Änderung dieses Zustandes gab Kielmansegg auf den Seiten 246/47, als er die<br />

Besetzung der französischen Stadt Beifort beschrieb: „Am Nachmittag endlich ist das Hotel<br />

de Ballon … selbst in unserer Hand und wird damit nach 22 Jahren und diesmal<br />

unwiderruflich wieder zum deutschen ‚Belchen’.“

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