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376<br />

den Artikel an Regierungsrat Diewerge, der in der Abteilung VII des Goebbels-Ministeriums<br />

„Judenreferent“ für Frankreich, Belgien, Schweiz, Palästina und Ägypten war. In diesem<br />

Brief heißt es:<br />

„Ich nehme an, daß die endgültige Formulierung unseren Bedürfnissen entspricht,<br />

gleichzeitig aber so gehalten ist, daß sie in dem von mir bedienten liberalen Schweizer Blatt<br />

wirklich aufgenommen wird…<br />

Heil Hitler<br />

Ihr ergebener E. Lemmer“<br />

(Deutsches Zentralarchiv Potsdam, Bestand: Propaganda-Ministerium)<br />

In einem Schreiben vom 5. November 1936 berichtete Diewerge an Goebbels, daß Lemmer<br />

den Auftrag erfüllt habe. Zugleich veranlagte Diewerge den Nachdruck des betreffenden<br />

Artikels in der Nazi-Presse, der als Beweis für die Billigung der faschistischen Rassenpolitik<br />

durch das Ausland dienen sollte. Der Artikel fand auch den ungeteilten Beifall der deutschen<br />

Gesandtschaft in Bern, die am 13. November 1936 an Diewerge schrieb:<br />

„Der von Ihnen lancierte Artikel im Berner ‚Bund’ hat bisher außerordentlich gut gewirkt.“<br />

(Ebenda)<br />

Nach der faschistischen Besetzung Belgiens raubten die Nazis die einflußreiche Brüsseler<br />

Zeitung „Le Soir“ und unterstellten sie der deutschen Militärverwaltung. Lemmer wurde auf<br />

Betreiben des Auswärtigen Amtes und in Übereinstimmung mit dem Goebbels-Ministerium<br />

unter der Bezeichnung „Berliner Korrespondent“ als offiziöser Verbreiter der Nazi-<br />

Propaganda auch für den „Le Soir“ eingesetzt. Über den Charakter dieser Zeitung nach der<br />

faschistischer Besetzung gibt folgende Meldung Auskunft:<br />

„… eines der infamsten Blätter der Goebbels-Propaganda, hergestellt von gekauften<br />

Subjekten, fabriziert von Verrätern ihres eigenen Landes. Der Ton des Blattes war sklavisch<br />

prohitlerisch, skrupellos antienglisch und antiamerikanisch und in der Domäne des<br />

Antisemitismus vollkommen auf den Jargon des ignoblen Streicher eingestellt…“ (Telegraf,<br />

Westberlin, 4. Januar 1941)<br />

In einem ADN-Interview erklärte der heutige stellvertretende Chefredakteur des Brüsseler<br />

„Le Soir“, Desire Denuit:<br />

„Nicht einmal Goebbels hätte unter den damals gegebenen Bedingungen die Nazi-Propaganda<br />

in Belgien so gut zu betreiben vermocht wie Lemmer! ... Sie (die Nazis - d. Hrsg.) hatten in<br />

dem gerissenen Lemmer einen Mann, der in der entsprechenden gefälligen Form schreiben<br />

konnte, dessen Korrespondenz aber gerade deswegen um so gefährlichere Vergiftungsmittel<br />

waren. Lemmer hat Hitlers Spiel gespielt.“ (Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst, 7.<br />

März 1964)<br />

In mehr als 2000 Artikeln und Berichten für die ausländischen Zeitungen verherrlichte<br />

Lemmer die „Genialität“ Hitlers, die faschistische Justiz, die Überfälle auf die CSR und Polen<br />

und die Ausrottungs- und Kriegspolitik des deutschen Imperialismus.

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