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In ihren Zielen und Methoden stimmten also die Rüstungsmonopole, die Hitlerclique und der<br />

Generalstab überein. Dementsprechend übernahm es der Generalstab, die Reichswehr zu einer<br />

modern ausgerüsteten Massenarmee für die geplanten Aggressionen aufzubauen. Bereits am<br />

4. April 1933 hatte das Reichskabi<strong>net</strong>t auf Initiative des Generalstabs beschlossen, einen<br />

„Reichsverteidigungsrat“ zu bilden. Am 22. Mai 1933 fand die Gründungssitzung statt. Sie<br />

wurde vom Generalstab organisiert und von seinen Vertretern, an der Spitze der Chef des<br />

Generalstabes, Generalleutnant Adam, und der Chef der Heeres-Organisationsabteilung, der<br />

damalige Oberst Keitel, geleitet. Daß dieser sogenannte Reichsverteidigungsrat der direkten<br />

Vorbereitung eines neuen Aggressionskrieges diente, geht aus der Begründung hervor, die<br />

Keitel im Auftrag des Generalstabes gab. Er erklärte:<br />

„Der Krieg (1914-1918 - d. Hrsg.) hat hinreichend gezeigt, daß die Zusammenarbeit vor dem<br />

Kriege mit den einzelnen Reichsressorts nicht eng genug war. Die Folgen sind nicht<br />

ausgeblieben … Die Nachteile des zurückliegenden Systems liegen in der<br />

Nebeneinanderarbeit der einzelnen Reichsressorts auf dem Gebiet der RV<br />

(Reichsverteidigung). Zur Vermeidung dieser Fehler ist eine Zentralstelle geschaffen, die<br />

schon in der Friedenszeit im weitesten Sinne die Fragen der RV bearbeitet.“ (IMT,<br />

Bd. XXXVI, Dok. 172-EC, S. 22)<br />

Die Schlußfolgerung aus der Niederlage im ersten Weltkrieg bestand also für den Generalstab<br />

Hitlerdeutschlands darin, noch intensiver aufzurüsten und den gesamten Staatsapparat<br />

zielstrebiger in den Dienst der Vorbereitung des Revanchekrieges zu stellen.<br />

Während die Hitlerregierung und ihre Diplomaten bei jeder Gelegenheit vom Frieden, von<br />

Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Abrüstung sprachen, verstärkte der Generalstab<br />

planmäßig die Aufrüstung. Die gesamte deutsche Wirtschaft wurde schon im Frieden auf die<br />

Bedürfnisse der zukünftigen Kriegführung umgestellt. Damit erreichte der Generalstab, daß<br />

den kriegslüsternen deutschen Imperialisten die zahlenmäßig stärkste und am besten<br />

ausgerüstete Armee der kapitalistischen Welt zur Verfügung stand und die Rüstungsprofite<br />

rapide anstiegen.<br />

DIE „BLITZKRIEGSSTRATEGIE“<br />

Die militärisch-strategische Konzeption des Generalstabes wurde auf den „Blitzkrieg“<br />

umgestellt. Die Grundlage dafür war die am 2. Mai 1935 von Kriegsminister Blomberg<br />

herausgegebene Weisung:<br />

„Das Unternehmen muß nach Ausgabe des Stichwortes ‚Schulung durchführen’ schlagartig<br />

als Überfall zur Ausführung gelangen. Zeit für die Mobilmachung der beteiligten Kräfte ist<br />

nicht vorhanden, ihre Verwendung muß in Friedenszusammensetzung und -ausrüstung<br />

erfolgen …“ (IMT, Bd. XXXIV, Dok. 139-C, S. 485)<br />

Diese „Blitzkriegsstrategie“ wurde im zweiten Weltkrieg in die Tat umgesetzt.<br />

Vom Generalstab stammten die strategischen Ideen und die detaillierten Pläne zur Okkupation<br />

Polens (Fall Weiß), Norwegens und Dänemarks (Fall Weserübung), Frankreichs, Hollands<br />

und Belgiens (Fall Gelb), zur miltärischen Besetzung Griechenlands und Jugoslawiens (Fall<br />

Marita) und für den Überfall auf die Sowjetunion (Fall Barbarossa).<br />

An der Ausarbeitung dieser Pläne war unter anderem der damalige 1. Generalstabsoffizier und<br />

spätere Chef der Operationsabteilung des Heeres, Adolf Heusinger, maßgeblich beteiligt.

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