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417<br />

heute:<br />

Präsident des westdeutschen Bundestages, Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche<br />

Deutschlands, Mitglied des Präsidiums der CDU, Präsident der Deutschen Afrika-<br />

Gesellschaft, Mitglied des Europarates.<br />

Schon lange vor der Errichtung der faschistischen Diktatur bekannte sich Dr. Eugen<br />

Gerstenmaier zur Nazi-Bewegung. Als Hitler im Jahre 1923 gegen die Weimarer Republik<br />

putschte, trat Gerstenmaier in die SA ein. Seit 1931 war er „Amtsleiter“ in der Reichsführung<br />

der „Deutschen Studentenschaft“ im „Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund“.<br />

Gerstenmaier war einer der exponierten Verfechter des „Führergedankens“ und des Nazismus<br />

in der evangelischen Kirche.<br />

Nach der Errichtung der faschistischen Diktatur erhoben sich im Ausland, nicht zuletzt unter<br />

der christlichen Bevölkerung, immer machtvoller die Stimmen des Protestes gegen die<br />

Vernichtungs- und Unterdrückungspolitik der Nazi-Führung. Der Theologe Gerstenmaier<br />

wurde in dieser Zeit zu einem wertvollen Propagandisten des Hitlerregimes. Er reiste, oft<br />

getarnt, in die skandinavischen und vor allem in die südosteuropäischen Länder. Dokumente<br />

aus der damaligen Zeit beweisen eindeutig, daß der Auftraggeber das faschistische<br />

Auswärtige Amt war und die Reisen der Nazi-Propaganda dienten. (Siehe Tafel 48, Deutsches<br />

Zentralarchiv Potsdam, Bestand: Auswärtiges Amt, Nr. 48 050/1)<br />

Als nach dem Überfall auf die Sowjetunion der Widerstandskampf der Völker auf dem<br />

Balkan immer stärker wurde, fuhr Gerstenmaier im Auftrage des faschistischen Auswärtigen<br />

Amtes in diese Gebiete, um mit Hilfe der Orthodoxen Kirche die Volksbewegung zu spalten<br />

und zu zerschlagen. In einem Bericht über diese Reise, die vom 2. bis zum 22. September<br />

1941 dauerte, schreibt Gerstenmaier:<br />

„Im Einvernehmen mit Herrn Gesandten Benzler schlage ich vor, möglichst rasch eine<br />

geeig<strong>net</strong>e kirchliche Führung wieder herzustellen. Da der z.Zt. die Patriarchatsgeschäfte ohne<br />

Mandat verwaltende Metropolit Jossif mir als absolut deutschfeindlich dargestellt würde…,<br />

halte ich es … (für) geboten, mit Bischof Nikolai von Zica einen Versuch zu machen … und<br />

ihn für die antibolschewistische Propaganda und zur Unterstützung der Regierung Naditsch<br />

einzusetzen.“ (A. a. O., Nr. 31)<br />

Am Schluß dieses Berichtes heißt es: „Größere propagandistische Aktionen scheinen mir bei<br />

einer Überprüfung der Gesamtlage zunächst wieder in Bulgarien notwendig zu werden. Die<br />

antibolschewistische Propaganda muß dort intensiver durchgeführt werden, und zwar erneut<br />

über den bis in das letzte Dort reichenden Apparat der orthodoxen Kirche. Die Ansätze und<br />

Vorbereitungen dafür habe ich, soweit mir das in der kurzen Zeit noch möglich war,<br />

geschaffen.“ (Ebenda)<br />

Eine andere Seite der Tätigkeit Gerstenmaiers war die Abfassung von faschistischen<br />

Propagandaschriften vor allem gegen Frankreich. So beteiligte er sich an der Schriftenreihe<br />

„Frankreich gegen die Zivilisation“ unter einem Pseudonym. Das Heft Nr. 12 dieser Reihe<br />

schrieb Gerstenmaier unter dem Titel „Frankreichs Protestantismus im Kriege“. Über diese<br />

Broschüre schreibt der Leiter des Kirchlichen Außenamtes, Bischof Heckel:<br />

„Aus amtlichen Rücksichten ist die Broschüre pseudonym erschienen… Auch in dieser<br />

Schrift beweist sich ebenso wie in seiner übrigen Arbeit das klare Urteil und der<br />

charaktervolle entschlossene Einsatz Gerstenmaiers für das Reich.“ (Spandauer Volksblatt,<br />

Westberlin, 20. November 1964)

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